Geld sparen für Work & Travel Tipps & Tricks zum Sparen in Australien

Auch wenn es eine der Grundideen von Work & Travel ist, sich die Reise zumindest teilweise mit Gelegenheitsjobs im Gastland zu finanzieren, möchte niemand ganz ohne Geld ans andere Ende der Welt reisen. Außerdem benötigst du Geld für die Flüge, die Auslandskrankenversicherung, das Working-Holiday-Visum und andere organisatorische Sachen. Auch in Australien willst du dich vielleicht nicht direkt in die Jobsuche stürzen, sondern dich erstmal eingewöhnen, dein neues Leben organisieren und mit der Sprache zurechtkommen. Wer sich schon vor dem Work & Travel-Aufenthalt ein entsprechendes finanzielles Polster anspart, fliegt auf jeden Fall entspannter nach Australien. Auch bei der Jobsuche ist man viel gelassener und muss nicht das erstbeste Angebot annehmen. Aber wie viel sollte man sparen und wie stellt man es am besten an? In diesem Beitrag geben wir dir ein paar Tipps zum Sparen für eine Langzeitreise.

Wie viel solltest du sparen?

Für einen Work & Travel-Trip bis zu einem Jahr solltest du mindestens 5.000 Euro gespart haben. (siehe auch: „Was kostet ein Jahr Australien?“) Davon brauchst du mindestens 1.500 Euro für den organisatorischen Aufwand vor der Reise: Flüge, Working-Holiday-Visum, Auslandskrankenversicherung etc. Benötigst du außerdem noch eine Backpacker-Ausrüstung, wie beispielsweise einen vernünftigen Rucksack, kann es auch schnell mehr sein. Konzentriert man sich allerdings auf das Wesentliche und beginnt rechtzeitig, nämlich etwa sechs Monate vor der Abreise, mit der Organisation des Work & Travel-Trips, kommt man in der Regel mit 1.500 Euro aus. Die restlichen 3.500 Euro benötigst du vor Ort. Zum einen für die erste Zeit in Australien. So kannst du die Jobsuche entspannt angehen, musst nicht den erstbesten Job annehmen und kannst dich erstmal in Ruhe an die neue Umgebung gewöhnen. Zum anderen dient das Geld als finanzielles Polster, auf das du in Notfällen zurückgreifen kannst. Du solltest es also auf einem Konto haben, an das du auch aus Down Under problemlos rankommst, beispielsweise mit einer kostenlosen Kreditkarte. Die 3.500 Euro sind außerdem eine Bedingung für das Working-Holiday-Visum. Jeder Work & Traveller sollte sie ohnehin auf einem Konto mit seinem Namen haben, da bei der Einreise ein Beleg darüber verlangt werden kann. Doch wie kommt man nun an diese 5.000 Euro oder im Idealfall sogar noch ein bisschen mehr? Im Folgenden haben wir ein paar Spar-Tipps für den Alltag zusammengestellt.

Geld sparen: Transportmittel

Egal ob mit dem eigenen Auto oder öffentlichen Verkehrsmittel: Im alltäglichen Leben müssen wir ständig von A nach B kommen und häufig geben wir dafür relativ viel Geld aus. Wer bereit ist, seine Gewohnheiten zu verändern, kann dabei viel Geld sparen.

Öffentliche Verkehrsmittel

Wohnst du in einer großen Stadt und nutzt die öffentlichen Verkehrsmittel? Dann besitzt du wahrscheinlich auch eine Monatskarte, die einiges an Geld frisst. Im Sommer kannst du dir dieses Geld eigentlich sparen und nebenbei gleich noch ein bisschen mehr Sport treiben. Fahrrad fahren macht Spaß, ist gesund und schont die Umwelt genauso wie den Geldbeutel. Probiere es doch einfach einen Sommer lang aus und lege die 70 bis 80 Euro, die du sonst für die Monatskarte ausgibst, für deinen Work & Travel-Trip zurück. Nebenbei kannst du gleich noch das Geld für das Fitnessstudio sparen und brauchst dich später an den australischen Traumstränden nicht zu verstecken. Noch ein weiterer Tipp: In den meisten großen Städten können Besitzer einer Monatskarte abends sowie am Wochenende und an Feiertagen kostenlos eine weitere Person mitnehmen. Wenn man also doch mal die Öffentlichen nutzen will, kann man am Bahnsteig auch einfach rumfragen, ob einen jemand „mitnehmen“ kann. Das spart nicht nur Geld, man lernt auch neue Leute kennen.

Eigenes Fahrzeug

Wenn du ein eigenes Auto besitzt, wirst du es vor deinem großen Australien-Trip wahrscheinlich ohnehin abmelden oder evtl. auch verkaufen. Hier könnte man auch überlegen, dass Auto schon einige Monate vor der Reise zu verkaufen bzw. abzumelden. Ein eigenes Fahrzeug verursacht ziemlich hohe Kosten und man kann an dieser Stelle sehr viel Geld sparen. Wenn man in einer größeren Stadt wohnt, braucht man in den meisten Fällen eigentlich kein eigenes Auto. Wenn du nicht komplett auf den fahrbaren Untersatz verzichten willst, kannst du dich auch bei einem Carsharing-Anbieter anmelden und dir per App bequem ein Auto in deiner Nähe reservieren. Und zwar immer dann, wenn du es wirklich brauchst. Die hohen Kosten für Versicherung, Kfz-Steuer etc. entfallen. In Australien wirst du höchstwahrscheinlich auch erstmal ohne eigenes Auto auskommen müssen. Vielleicht ist es eine Möglichkeit, sich schon mal dran zu gewöhnen?

So kannst du in Australien Geld sparen | Insidertipps von einem waschechten Ozzie

 

Geld sparen beim Shoppen

Wer einen Work & Travel-Trip plant, muss etwa ein Jahr mit den Dingen leben, die in einen idealerweise nicht allzu großen Rucksack passen. Im besten Fall sollte dieser nicht mehr als 15 Kilo wiegen, da das Reisen als Backpacker sonst einfach keinen Spaß mehr macht. Diesen Minimalismus kannst du schon vor der Reise üben, indem du weniger einkaufst, unnötige Dinge verkaufst und nebenbei Geld für die Reise sparst.

Klamotten

Wie oft kaufen wir neue Klamotten, obwohl der Kleiderschrank randvoll ist? Zugegeben, in den meisten Fällen betrifft dieses Phänomen eher das weibliche Geschlecht, aber auch einige Männer können sich sicherlich nicht davon freisprechen. Dabei gibt es viele Alternativen, den Kleiderschrank aufzupimpen, statt einfach neue Klamotten zu shoppen. In vielen Städten gibt es mittlerweile Kleidertauschpartys. Man bringt einfach ein paar Stücke, die man schon lange nicht mehr anhatte, mit und tauscht sie gegen ein paar andere Teile, die andere Leute nicht mehr brauchen. Google einfach nach deiner Stadt und Kleidertauschparty oder Swap-Party und du wirst bestimmt fündig. Wenn nicht, probiere es mit der nächstgrößeren Stadt in deiner Nähe. Eine andere Alternative ist, sich seine Sachen einfach selbst zu nähen. Stoffe kann man günstig in entsprechenden Läden oder auf Märkten kaufen. Das spart Geld und du hast danach ein wirklich individuelles Stück. Alternativ kannst du auch alte oder langweilige Teile aus deinem Kleiderschrank mit ein paar einfachen Tricks „upcyclen“. Entsprechende Anleitungen gibt es massig im Internet.

Bücher, Zeitungen & Co

Bist du eine echte Leseratte und man muss dich aus Bücherläden regelrecht rauszerren, damit du nicht den halben Laden leerkaufst? Hast du alle deine Lieblings-Zeitschriften abonniert? Die Abos musst du für deine Australienreise ohnehin kündigen bzw. ruhen lassen. Vielleicht fängst du einfach schon ein paar Monate früher damit an und stattest dafür den Bibliotheken in deiner Stadt öfter mal einen Besuch ab. Dort gibt es in der Regel nämlich alle Zeitschriften und du kannst vollkommen kostenlos in den aktuellen und älteren Ausgaben schmökern. Oft gibt es auch gemütliche Leseecken und ein Café. Du lernst neue Orte und vielleicht auch nette Leute kennen, sparst Geld und verpasst trotzdem deine Lieblingshefte nicht. Wenn du auch Bücher ausleihen willst, brauchst du einen Bibliotheksausweis. Die sind in der Regel sehr günstig und für ein Jahr gültig.

Lebensmittel

Ja, auch für Lebensmittel geben wir oft viel zu viel Geld aus. Gerade wenn wir hungrig Lebensmittel shoppen neigen wir dazu, zu viel einzukaufen. Was wir nicht schaffen, landet dann im Müll und es wird Nachschub besorgt. Jeder EU-Bürger schmeißt durchschnittlich 179 Kilogramm Lebensmittel pro Jahr weg. Gegen diese Verschwendung kannst du etwas tun und nebenbei Geld für deine Reise sparen. Erstens kannst du bewusster einkaufen, indem du Einkaufslisten schreibst und wirklich nur das kaufst, was du konsumieren kannst. Es hilft, nicht mit leerem Magen einzukaufen. Außerdem kannst du überschüssige Lebensmittel über Internet-Plattformen wie Foodsharing.de verschenken und selbst Lebensmittel von anderen Haushalten kostenlos abholen. Oder du engagierst dich ehrenamtlich als Foodsaver und rettest Lebensmittel aus Supermärkten und anderen Lebensmittelbetrieben. Diese kannst du selbst konsumieren oder weiterverschenken. Wie das genau geht, erfährst du bei foodsharing.de.

Coffee to go und andere Ersatzbefriedigungen

Ein anderer Bereich, in dem wir viel zu viel Geld ausgeben, sind Coffee to go und andere Ersatzbefriedigungen. Wenn wir uns gut organisieren, können wir unser Essen zu Hause zubereiten und es dort oder im Büro verzehren. Kleine Snacks zwischendurch sind oft nur Ersatzbefriedigungen, die uns den grauen Alltag irgendwie versüßen sollen. Langfristig wird das Leben aber dadurch ganz sicher nicht schöner und es macht sich außerdem im Geldbeutel sowie auf den Hüften bemerkbar. Zwei Dinge, die man für einen Trip nach Australien gar nicht gebrauchen kann. Auch hier ist es ein guter Moment, um etwas bewusster durchs Leben zu gehen und unnötige Ausgaben zu vermeiden. Wer auf seinen Kaffee für unterwegs absolut nicht verzichten möchte, kann sich auch einen stylischen Thermobecher zulegen und sich den Latte Macchiato zuhause selbst zubereiten. Das schmeckt in den meisten Fällen sogar besser und schont außerdem die Umwelt.

Ausmisten

Auf einem Work & Travel-Trip wirst du lernen, mit weniger Dingen auszukommen. Du wirst erstaunt sein, wie wenige Sachen du unterwegs vermisst, obwohl dein gesamter Besitz von nun an in einen einzigen Rucksack passt. Wenn man sich von überflüssigen Ballast befreit, wird auch das eigene Leben oft unkomplizierter und leichter. Warum also dieses einfache Prinzip nicht schon mal zuhause ausprobieren? Wie viele Sachen liegen bei dir zuhause rum, die du schon ewig nicht mehr benutzt hast? Über den Ebay-Kleinanzeigenmarkt kann man heute ganz einfach überflüssige Dinge weiterverkaufen: Egal ob Klamotten, Bücher, DVDs, Elektronikgeräte, Möbel. Einfach reinstellen und gucken, was passiert. Alternativ kann man auch einen Stand auf dem Flohmarkt mieten und die Sachen dort anbieten. Eine so große Reise wie ein Work & Travel-Jahr ist auf jeden Fall der beste Moment, um mal ordentlich zuhause auszumisten. Wenn du deine Zimmer oder die Wohnung für die Work & Travel-Zeit untervermietest oder sogar kündigst, musst du dann auch weniger Dinge an einen anderen Ort schaffen.

Das richtige Mindset

Das richtige Mindset ist das A und O beim Sparen, sowie bei allen anderen Zielen, die du dir setzt. In schwachen Momenten solltest du dich immer genau daran erinnern, wofür du es tust. Desto mehr Geld du jetzt sparst, umso entspannter wird auch die Zeit in Australien. Du musst nicht aus purer Verzweiflung fragwürdige, schlechtbezahlte Jobs annehmen. Es ist außerdem hilfreich, sich konkrete Ziele zu setzen. Dafür solltest du zunächst deine Ausgaben analysieren und dir genau überlegen, wie viel Geld du pro Monat zur Seite legen kannst. Das Ziel sollte realistisch, aber doch herausfordernd sein. Schließlich willst du so bald wie möglich nach Australien aufbrechen und nicht erst noch Jahre lang sparen. Du kannst die Summe, die du dir jeden Monat als Ziel setzt, auch auf ein Extra-Bankkonto überweisen. Am besten richtest du einen Dauerauftrag ein und nutzt dafür ein Tagesgeldkonto mit besserem Zinssatz. Das steigert die Motivation, das Ziel auch wirklich zu erreichen.

Nebenjob & bezahlte Arbeit im Internet

Wem es extrem schwerfällt seinen Lebensstil zu ändern oder wer am Ende des Monats einfach zu wenig übrig hat, als dass man noch etwas zurücklegen könnte, der sollte lieber darüber nachdenken, wie man noch zusätzlich Geld reinbekommt. Hast du gerade dein Abitur beendet und noch ein paar Monate Zeit bevor es zum Work & Travel nach Australien geht? Dann nutze die Zeit und suche dir einen möglichst gut bezahlten Aushilfs- oder Studentenjob. In der Heimat findet man oft schnell einen Job und du musst nicht so viel Zeit in die Jobsuche investieren wie beispielsweise in Australien. Was du hier verdienst, kannst du in Australien dann beim Reisen ausgeben und kommst so mehr rum, weil du in Down Under nicht so viel Zeit mit dem Arbeiten verbringen musst. Wer nicht viel Zeit hat, kann sich vielleicht nebenbei noch etwas im Internet verdienen. Beispielsweise kann man an bezahlten Umfragen von Hochschulen oder Meinungsforschungsinstituten teilnehmen. Das kostet oft nicht viel Zeit, man erhält trotzdem ein kleines Taschengeld und tut nebenbei noch etwas Gutes für die Forschung. Wer besondere Skills hat, sich mit Programmierung, Webdesign oder SEO-Texten auskennt, kann seine Dienste im Internet auf entsprechenden Plattformen anbieten und von zuhause aus Geld verdienen. Im Idealfall kann man das auch gleich während der Reise weitermachen und auch unterwegs Geld verdienen. Wer keine besonderen Skills hat, kann auf Plattformen wie Clickworker.de mit ganz einfachen Tätigkeiten ein kleines Taschengeld dazu verdienen.

Fazit

Auch wenn es erstmal unmöglich scheint: Jeden Monat ein wenig Geld zurücklegen kann so gut wie jeder. Dafür muss man oft seinen Lebensstil etwas verändern, aber das muss man auf einer Work & Travel-Reise schließlich auch. Wichtig ist, dass man sich realistische Sparziele setzt und diese konsequent verfolgt. Man sollte genau analysieren, wo man Geld einsparen kann, um möglichst schnell ans Ziel zu kommen. Wem das Sparen ganz schwer fällt, der sollte sich einen zusätzlichen Nebenjob suchen oder sich nach Strategien umschauen, mehr Geld reinzubekommen.

Kommentare (2)

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  1. Antonius sagt:

    Danke für die Tipps!!!

    Noch einer von mir, um von den 1.500 Euro für den organisatorischen Aufwand vor der Reise etwas zu sparen: Nach Preisfehlern für Flüge nach Australien schauen.

    Hier gibt’s immer mal wieder welche:
    http://errorfarealerts.com

    LG

  2. Katrin sagt:

    Ein sehr informativer Artikel mit ganz wichtigen Tipps. Das wird ganz sicher einigen eine sehr große Hilfe sein.

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