Was du bei der Bewerbung in Australien beachten musst

Englischsprachige Bewerbungen unterscheiden sich in einigen Punkten entscheidend von dem, was bei uns üblich ist. Bevor du eine Bewerbung in Australien einreichst, solltest du dich also mit den Formalitäten dort auseinandersetzen. In diesem Beitrag erfährst du alles, was du über Bewerbungen in Australien wissen musst.

lebenslauf-englisch

Der Lebenslauf (CV oder Resumé)

Der Lebenslauf wird im englischsprachigen Raum entweder als „CV“ (das ist die Abkürzung für das lateinische „Curriculum Vitae“) oder als Resumé bezeichnet. In der Regel ist der „CV“ etwas länger, also ausführlicher, als das Resumé. Es ist aber Geschmackssache, wie du den Lebenslauf in deinen Bewerbungsunterlagen bezeichnen möchtest.

In Australien sowie im gesamten englischsprachigen Raum ist der Lebenslauf bedeutender als das Anschreiben. Hier solltest du alle Informationen, die deinen potentiellen Arbeitgeber interessieren könnten, übersichtlich und detailliert darstellen. Ein besonderer Fokus liegt auf den beruflichen Erfahrungen und Qualifikationen, die für die ausgeschriebene Stelle relevant sind. Diesen solltest du deine ganze Aufmerksamkeit schenken und sie besonders ausführlich darstellen. Unwichtige Dinge lässt du hingegen weg. Es ist deshalb auch üblich, individuelle Lebensläufe für die verschiedenen Stellenausschreibungen anzufertigen.

Besonderheiten des australischen Lebenslaufs

Typisch für Down Under: Selbst der Lebenslauf steht dort quasi auf dem Kopf, zumindest wenn man ihn mit dem deutschen Standard-Lebenslauf vergleicht. Statt die Informationen chronologisch nach dem zeitlichen Ablauf zu ordnen, listest du dort die aktuellsten Informationen zuerst und gehst dann quasi in der Zeit zurück. Nach den persönlichen Daten, listest du also deinen aktuellen Job bzw. die letzte Tätigkeit, die du ausgeübt hast. Danach führst du deine vorherigen Jobs auf. An letzter Stelle steht dann also dein allererster Job.

Referenzen angeben

Ganz am Schluss solltest du in deinem Lebenslauf unbedingt noch Referenzen anführen. Referenzen sind Menschen, die Auskunft über dich als Person geben können. Das sollten Autoritätspersonen sein wie zum Beispiel ehemalige Chefs, Vereinsvorsitzende, ein Lehrer, der Schuldirektor, der Pfarrer oder ein Prof an deiner Uni. Auch wenn das ein bisschen albern erscheinen mag, Australier lieben Referenzen und sie sollten im Lebenslauf auf keinen Fall fehlen! Für viele sind sie sogar wichtiger als Arbeitszeugnisse. Trotzdem ist es eher unwahrscheinlich, dass die australischen Arbeitgeber tatsächlich in Deutschland anrufen, vor allem wenn du dich für einen relativ einfachen, unqualifizierten Job bewirbst. Es macht aber definitiv keinen guten Eindruck, wenn die Referenzen auf dem Lebenslauf fehlen.

Du solltest diesen Punkt mit der Überschrift „To whom it may concern“ einleiten. Darunter listest du dann im Idealfall zwei bis drei Autoritätspersonen auf, die Auskunft über dich geben können. Dabei geht es nicht so sehr um dich als Arbeitnehmer, sondern tatsächlich um dich als Person. Der Arbeitgeber möchte so zum Beispiel erfahren, ob du zuverlässig, ehrlich und vertrauenswürdig bist.  Du notierst also du die Namen der jeweiligen Personen sowie ggf. auch ihre Positionen und die Firma bzw. Schule, Verein, Gemeinde etc. Dazu gibst du die Telefonnummern dieser Personen an.

Was nicht in den australischen Lebenslauf gehört

In Australien ist es nicht üblich, ein Foto an den Lebenslauf zu heften. Du solltest also auch darauf verzichten. Praktischerweise sparst du so auch die Kosten und den Aufwand für Bewerbungsfotos. Auch das Alter musst du in einem australischen Lebenslauf nicht unbedingt angeben. Du kannst also das Geburtsdatum weglassen.

Außerdem brauchst du auch deine schulische Ausbildung nicht besonders ausführlich darstellen, sondern solltest nur kurz erwähnen, dass du einen Schulabschluss hast und wann und wo du ihn erworben hast. Erstens kennt sich der australische Arbeitgeber eh nicht mit dem deutschen Schulsystem aus und zweitens ist deine Schulbildung für die meisten Backpacker-Jobs nicht relevant.

Auch Zertifikate und Qualifikationen solltest du nicht unbedingt beifügen, auch wenn sie in der Stellenausschreibung gefordert werden. Du solltest im Lebenslauf erwähnen, welche Qualifikationen und Zertifikate du besitzt und diese dann zum Interview, also zum Vorstellungsgespräch, mitbringen.

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Chronologischer Lebenslauf

Der sogenannte chronologische Lebenslauf ist der am weitesten verbreitete CV im englischsprachigen Raum. Bei diesem Lebenslauf stehen deine beruflichen Tätigkeiten und praktischen Erfahrungen im Mittelpunkt. Also genau das, was deine potentiellen Arbeitgeber brennend interessiert. Diese Form des Lebenslaufs eignet sich besonders für Work and Traveller, die in der Vergangenheit schon viele Jobs hatten und diese außerdem relativ nahtlos aneinander anschließen. Den chronologischen Lebenslauf gliederst du folgendermaßen:

Personal Details: Angaben zur Person

Als erstes führst du unter dem Punkt „Personal Details“ deine persönlichen Daten auf. Dazu zählt Name, Adresse, Telefonnummer und E-Mail-Adresse. Hier solltest du eine australische Handynummer und eine australische Adresse angeben. Wenn du noch keine hast, lässt du diesen Punkt offen und trägst das in den ersten Tagen in Australien nach. Du kannst auch eine Hostel-Adresse angeben. Es geht nur darum, dass deinem Arbeitgeber sofort klar ist, dass du schon in Australien bist.

Job Objective: Stelle benennen, auf du dich bewirbst

Da du oft kein Anschreiben verfasst, solltest du auf dem Lebenslauf auch noch mal die Stelle benennen, auf die du dich bewirbst. Dieser Punkt folgt gleich nach den persönlichen Daten und erhält üblicherweise die Überschrift „Job Objective“.

Work Experience: Berufserfahrungen

Dann folgen deine praktischen Erfahrungen, die du mit „Work Experience“ oder auch „Employment“ überschreibst. Du führst jeden Job einzeln auf, wobei du mit dem letzten Job beginnst und die Tätigkeiten durch Absätze trennst. Zu allen Jobs solltest du folgende Informationen angeben:

  • Job Title: Name der Position, zum Beispiel „waitress“ für Kellnerin oder „cashier“ für Kassierer
  • Responsibilities: Du beschreibst detailliert, was du bei diesem Job gemacht hast
  • Name und Ort der Firma
  • Zeitraum, in dem du dort gearbeitet hast

Education: Schulbildung

Danach erwähnst du kurz deine schulische Ausbildung unter der Überschrift „Education“. Wenn du schon ein Studium abgeschlossen hast, solltest du das hier natürlich erwähnen. Ansonsten benennst du nur kurz deinen Schulabschluss sowie wann und wo du diesen erworben hast. Das Abitur kannst du mit „high school certificate“ übersetzen, die mittlere Reife mit „secondary school level certficate“.

Skills und Personal Training: Besondere Fähigkeiten und Qualifikationen

Anschließend folgen die Punkte „Skills“ und „Personal Training“. Unter „Skills“ erwähnst du besondere Fähigkeiten wie beispielsweise Sprach- und Computerkenntnisse. Bei „Personal Training“ kannst du Weiterbildungen, Kurse, spezielle Qualifikationen und Zertifikate angeben.

Ganz zum Schluss die Referenzen nicht vergessen!

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Damit hast du schon mal eine Sorge weniger, profitierst von einem deutschen Kundenservice und vor allem kannst du sofort nach deiner Ankunft dein Handy nutzen. Du kannst deine australische Handynummer direkt auf deinem Lebenslauf angeben und für potentielle Arbeitgeber erreichbar sein. Da der deutsche Anbieter die Telefon- und Internetprovider vor Ort nutzt sind dir außerdem sehr niedrige Kosten und eine hohe Netzabdeckung garantiert!

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Funktioneller Lebenslauf

Der chronologische Lebenslauf ist wie gesagt der üblichste CV im englischsprachigen Raum. Du solltest also, wenn möglich, auch diese Form wählen. Wenn du aber noch nicht so viele berufliche Erfahrungen hast, kannst du auch auf den funktionellen Lebenslauf ausweichen. Bei diesem CV stehen deine individuellen Fähigkeiten und besondere Kenntnisse im Mittelpunkt. Es werden keine Datumsangaben gemacht, was für diejenigen praktisch ist, die größere Lücken im Lebenslauf haben. Auch in diesem Lebenslauf solltest du vor allem die für den Job relevanten Informationen in den Vordergrund rücken und im besten Fall individuelle Lebensläufe für die verschieden Stellen einreichen. Grundsätzlich ist der funktionelle Lebenslauf ähnlich wie der chronologische CV aufgebaut.

Persönliche Daten, Job Objective & Summary

Du beginnst auch hier wieder mit deinen persönlichen Daten, wobei du genauso wie beim chronologischen Lebenslauf vorgehst. Daraufhin folgt wieder dein „Job Objective“, also die Position, auf die du dich bewirbst. Anders als beim chronologischen CV schreibst du dann noch eine „Summary“, also eine kurze Zusammenfassung, warum du dich auf diesen Job bewirbst.

Qualifications: Besondere Qualifikationen und berufliche Fähigkeiten

Das ist der zentralen Punkte im funktionalen Lebenslauf. Hier benennst du besondere Qualifikationen und berufliche Erfahrungen. Die Reihenfolge spielt allerdings keine Rolle. Eher solltest du alles nach Relevanz für die angestrebte Position ordnen und die wichtigsten Informationen zuerst nennen. Dinge, die für die Stelle keine Bedeutung haben, lässt du weg. Neben ehemaligen Jobs und besonderen Fähigkeiten kannst du hier zum Beispiel auch ehrenamtliches Engagement, Praktika und außerschulische Tätigkeiten erwähnen.

Schulbildung und Referenzen

Zum Abschluss gehst du wieder kurz unter der Überschrift „Education“ auf deine schulische Bildung ein. Ganz am Schluss stehen auch im funktionalen Lebenslauf die Referenzen, die mit „To whom it may concern“ überschrieben werden.

Cover Letter: Das Anschreiben

Das Anschreiben wird in Australien „Cover Letter“ genannt. Wie bereits erwähnt ist es im englischsprachigen Raum nicht so bedeutend wie der Lebenslauf. Ein Anschreiben brauchst du nur zu verfassen, wenn du dich auf eine Stellenzeige, zum Beispiel in der Zeitung oder im Internet, bewirbst. Wenn du dich initiativ bewirbst und deine Bewerbung persönlich abgibst, ist der Lebenslauf ausreichend. Allerdings muss man zwischen qualifizierten und unqualifizierten Tätigkeiten unterscheiden: Wenn du dich auf qualifizierte Jobs bewirbst, solltest du zusätzlich ein kurzes Anschreiben verfassen. Trotzdem liegt der Fokus auch hier auf dem CV, den du so ausführlich und detailliert wie möglich gestalten solltest.

In einem Cover Letter weckst du kurz und knapp das Interesse der Arbeitgeber an deiner Person. Im Grunde unterscheidet es sich nicht stark vom deutschen Anschreiben, nur dass es ruhig etwas kürzer sein kann. In einem australischen Anschreiben solltest du folgende Fragen beantworten:

  • Auf welche Position bewirbst du dich?
  • Wie hast du von dieser Stelle erfahren?
  • Warum bewirbst du dich auf diesen Job?
  • Warum bewirbst du dich gerade bei diesem Arbeitgeber?
  • Warum bist du der oder die Richtige für den Job?

Genauso wie in Deutschland solltest du herausfinden, wer sich um die Bewerbungen kümmert und diese Person direkt ansprechen.

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Tipps für das Vorstellungsgespräch

Wenn du zu einem Interview (Vorstellungsgespräch) eingeladen wirst, solltest du dich natürlich wie auch in Deutschland gut darauf vorbereiten. Generell sind die Aussie etwas lockerer als die Deutschen, auch was formelle Situationen wie Vorstellungsgespräche betrifft. Allerdings kommt es auch hier wieder auf die Art des Jobs an. Wenn du dich um einen Bürojob bewirbst, solltest du schon in einem seriösen und gepflegten Bürooutfit erscheinen. Wenn es allerdings um eine Stelle als Kellner oder Barkeeper geht, brauchst du nicht im Anzug oder Kostüm kommen. Das wirkt eher ein wenig albern. Trotzdem solltest du immer auf ein gepflegtes Äußeres achten und ansprechende Kleidung tragen.

Australier achten ganz besonders auf gute Umgangsformen, freundliches Auftreten und ein ansprechendes Äußeres. Das solltest du also auch im Vorstellungsgespräch repräsentieren. Wenn der Job viel Kundenkontakt erfordert, wird höchstwahrscheinlich auch dein Englisch getestet. Hier kommt es vor allem auf einen lockeren und sicheren Umgang mit der Sprache an. Du musst trotzdem nicht perfekt sein und solltest in dieser Situation vor allem selbstbewusst auftreten. Zeugnisse und Zertifikate solltest du zum Vorstellungsgespräch mitnehmen, wenn es sich um eine qualifizierte Position handelt. Du solltest dich vorab ein bisschen über das Unternehmen, bei dem du arbeiten möchtest, informieren, und dich auf typische Bewerbungsfragen vorbereiten. Auch wenn Pünktlichkeit in der Regel nicht ganz so groß geschrieben wird wie bei uns, ist sie bei einem Vorstellungsgespräch natürlich trotzdem ein absolutes Muss.

Fazit

Vor allem die Bewerbungsunterlagen unterscheiden sich ziemlich stark von dem, was bei uns üblich ist. Darauf solltest du dich vorbereiten, dich vorab umfangreich informieren und deine Unterlagen entsprechend anpassen. So erhöhst du deine Chancen enorm, auch zum Vorstellungsgespräch eingeladen zu werden. Beim Interview solltest du ganz besonders auf ein gepflegtes Äußeres, freundliche Umgangsformen und ein selbstbewusstes Englisch achten.

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Kommentare (6)

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  1. Andrea sagt:

    Moin!, hat jemand die Erfahrung gehabt, mal Work and Travel und ist dort geblieben?, oder muss man nach bestimmte Zeit unbedigt raus aus dem Land?
    Danke,
    Grüße aus Hamburg

  2. Steffi sagt:

    Hi Leute!

    Kann mir jemand sagen wie ich mich auf Farm Jobs bewerben kann und wie das alles funktioniert mit der Bewerbung?
    Möchte auf einer guten Ranch/Farm arbeiten und brauche ein wenig Hilfe mit der richtigen Bewerbung.

    LG Steffi

  3. Wencke sagt:

    Hallo,
    kann mir jemand sagen, ob es Möglichkeiten gibt, ein 2. work and travel Visum genehmigt zu kriegen, obwohl ich keine 3 Monate Backpacker Arbeit vorweisen kann? Vllt gibt es ja Ausnahmen? Da ich letztes Jahr schon nach 2 Wochen abbrechen musste, wegen Depressionen…
    Oder ist dadurch nun alles verfallen??

    Viele liebste Grüße,
    Wencke

  4. Gorgis sagt:

    guten Abend
    ich suche ein.job in Australien bin verheiratet und habe ich 2 Kinder bin schweißte Beruf möchte gerne ein bin dort finden.und für immer dort.leben wenn möglich wäre
    grüß gorgis

  5. Jasmin Akhund sagt:

    Sehr geehrte Damen und Herren,

    ich möchte Ende nächsten Jahres für ca. ein halbes Jahr nach Australien.
    Da ich leider aus Österreich komme weiß ich dass es schwer zwecks Arbeitsvisum ist.
    Work & Travel ist allerdings erlaubt was ich gelesen habe. Könnten Sie mir hier mehr Informationen geben, welche Jobs ich hier ausüben dürfte? Ich hätte Gastronomieerfahrung und würde dies statt auf einer Farm zu arbeiten bevorzugen.
    Wäre Au Pair auch eine Möglichkeit?

    Über Ihr Know-How würde ich mich sehr freuen!
    Ich war bereits 2x mal in Australien und möchte umbedingt wieder zurück.

    Beste Grüße
    Jasmin Akhund

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