Alice Springs | Kulturelles Zentrum im Outback Die Hauptstadt des Red Centers

Alice Springs liegt mitten im Herzen Australiens und wird bei vielen Outback-Touren passiert.
Aussicht vom ANZAC-Hill auf Alice Springs

Zugegeben: Alice Springs ist sicherlich keine Sehenswürdigkeit an sich. Würde man nicht zum Uluru fahren, gäbe es kaum einen Grund, der Stadt mitten im Nirgendwo extra einen Besuch abzustatten. Da man aber bei so ziemlich jeder Outback-Tour die Stadt passiert, sollte man sich auch mit den Sehenswürdigkeiten der Stadt befassen und das meiste aus dem Aufenthalt machen. Etwas ganz Besonders ist Alice Springs zweifellos: Australiens „Wüstenhauptstadt“ liegt im Herzen des Landes und ist quasi vom Nichts umgeben. Daher ist ein Besuch in der Stadt allein schon ein Erlebnis, um die faszinierende Isolation dieser Stadt am eigenen Leib zu erfahren. Darüber hinaus sind die Aborigines hier besonders stark verwurzelt, sodass man viel über Kultur, Geschichte und Traditionen der Ureinwohner lernen kann.

Die wichtigsten Sehenswürdigkeiten in Alice Springs

Alice Springs kann, was Sehenswürdigkeiten und kulturelle Highlights betrifft, sicher nicht mit anderen australischen Großstädten mithalten. Trotzdem hat auch die Wüstenstadt einige Sehenswürdigkeiten, Museen und Galerien zu bieten. Was sie so besonders macht ist vor allem ihre Lage sowie die hier noch tief verwurzelte indigene Kultur.

Araluen Cultural Precinct

Wer wissen will, was Alice Springs sowie die Region Central Australia auszeichnet, der sollte unbedingt das Kulturzentrum Araluen Cultural Precinct besuchen. Hier gibt es vom Luftfahrtmuseum über Naturkunde bis zu indigenen Kunstwerken alles, was charakteristisch für die Region ist. Die Kunstgalerie Araluen Arts Center zeigt Werke indigener Künstler und anderer berühmter Artisten. Eine Audio-Tour führt über das Gelände und vertieft den Blick in die lokale Kunst, das kulturelle Erbe sowie die vielfältigen Identitäten der Region Central Australia. Das Kulturzentrum beherbergt außerdem mehrere heilige Stätten und Bäume des lokalen Arrernte-Stammes. Mehr darüber erfährt man auf dem Two Women Dreaming Track.

The Kangaroo Sanctuary

Ständig werden Kängurus im Outback angefahren. Gerade in der Dämmerung und bei Nacht sieht man sie nur schlecht und es kommt zu vielen Unfällen. Oft verbleiben die Baby-Kängurus in dem Beutel der schwerverletzten oder toten Mutter und sterben einen langsamen, qualvollen Tod. Diesem Problem hat sich der Australier Chris Barns angenommen, der früh seine Berufung als Känguru-Ersatzmutter erkannte und schließlich 2005 das Kangaroo Sanctury in Alice Springs gründete. Dort kümmern er und sein Team sich liebevoll um die kleinen Waisen und ziehen sie groß. Wer in Alice Springs ist, sollte sich unbedingt persönlich ein Bild von der bewundernswerten, leidenschaftlichen Arbeit des Australiers und seines Teams machen. In der Kangaroo Sanctuary erfährt man außerdem viel über die Lebensweise der entzückenden Beuteltiere und kann den Baby-Kängurus einen Moment der Aufmerksamkeit und Zuneigung schenken.

Aussichtspunkte

Eine tolle Aussichtsplattform gibt es auf dem ANZAC Hill. Hier kannst du dir einen guten Überblick über die Stadt verschaffen. Außerdem kann man das Denkmal zu Ehren der „Australian and New Zealand National Corps“, die im Ersten Weltkrieg für Großbritannien in den Krieg zogen, besichtigen.

Alice Springs Reptile Center

Im Alice Springs Reptile Center gehst du auf Tuchfühlung mit Echsen, Schlangen und anderen faszinierenden Reptilien. Bei einer kleinen Show, die dreimal täglich aufgeführt wird, erfährt man viele interessante Fakten über das Leben der Tiere im Outback.

Olive Pink Botanic Garden

Wer einen Ort zum Entspannen und Picknicken in Alice Springs sucht, sollte den Botanischen Garten der Stadt aufsuchen. Dieser ist vom Zentrum aus leicht zu Fuß erreichbar. Den schön angelegten Park am Todd River kann man zu Fuß oder mit dem Rad erkunden. Dank der informativen Etiketten lernt man viel über die lokale Flora in Central Australia. Neben den vielen Pflanzen kann man hier auch Wallabys, niedliche Mini-Kängurus, beobachten. Der Meyers Hill bietet einen fantastischen Ausblick über die Stadt und die umliegenden Berge. Auch ein gemütliches Café mitten im Botanischen Garten lädt zum längeren Verweilen ein.

Essen und Trinken in Alice Springs

Kaffeejunkies fühlen sich im Page 27 Café in der Fan Arcade garantiert pudelwohl. Neben hervorragendem Kaffee bekommt man hier auch köstliche Smoothies, gesundes Frühstück und großartige vegetarische Gerichte. Im Bean Tree Café im Olive Pink Botanic Garden kann man leckere Sandwiches und Salate im Grünen genießen. Am Abend geht es zum Burger- und Pizzaessen ins Monte’s in der Todd Street. Einen schnellen Snack oder ein Frühstück zu kleinen Preisen findet man außerdem in der Todds Mall, wo es ein großes Angebot an Cafés, Snack Bars und anderen Lokalen gibt. Auch tagsüber kann man sich hier in den urigen Outback-Pubs schon ein kaltes Bier schmecken lassen.

Shopping in Alice Springs

Die Todd Mall ist der beliebteste Ort zum Shoppen in Alice Springs
Die Todd Mall im Zentrum von Alice Springs

Der bekannteste Ort zum Shoppen in Alice Springs ist die Todd Mall, wo man unter anderem Souvenirs, Kunsthandwerk sowie Aborigine-Kunst findet. An jedem zweiten Sonntag im Monat gibt es hier die Todd Mall Markets von etwa 9 bis 13 Uhr. Solltest du zu dieser Zeit in Alice sein, gehört der Markt auf jeden Fall auf die Sightseeing-Liste. Hier gibt es eine besonders ausgelassene Atmosphäre, Straßenmusik, Schmuck und Kunsthandwerk sowie leckeres, günstiges Essen. Auch in dem überschaubaren Stadtzentrum von Alice Springs gibt es einige Geschäfte, in denen man unter anderem Aborigine-Kunstwerke findet.

Nachtleben in Alice Springs

Auf wilde Backpacker-Partys wirst du wohl noch warten müssen bis du deine Outbacktour beendet hast. Denn auch die größte Stadt in Australiens Hinterland hat kein nennenswertes Nachtleben zu bieten. Für ein kühles Bier am Abend oder einen Sundowner reicht es in der 30.000-Einwohner-Stadt natürlich trotzdem. Schließlich sind auch die Aussies einem abendlichen Drink in der Regel nicht abgeneigt. In Alice Springs gibt es einige typische Outback-Kneipen und urige Bars, häufig auch mit Livemusik, in denen man einen heiteren Abend unter Locals verbringen kann. Bekannt unter Backpacker ist vor allem das Bojangles, eine gemütliche Outbackkneipe im Wild West-Stil. Außerdem ist die Bar in Annie’s Place Hostel ein beliebter Treffpunkt für Backpacker. Die meisten Pubs und Bars findet man in der Todd Mall.

Ausflüge in der Umgebung

Alice ist in der Regel der Ausgangsort für Touren zu den größten Outback-Highlights. Viele Traveller besuchen von hier aus den Uluru, die Olgas, den Kings Canyon sowie die Devil’s Marbles. Aber Vorsicht: Die Outback-Sehenswürdigkeiten sind teilweise noch sehr weit von Alice Springs entfernt, auch wenn es die nächstgrößte Stadt ist und es auf der Karte vielleicht gar nicht so weit aussieht. Man sollte sich immer genau über die Entfernungen erkundigen, ausreichend Zeit einplanen und genug Wasser sowie Verpflegung mitnehmen. Am besten fährt man mit dem eigenen Auto bzw. einem Mietwagen oder bucht eine geführte Tour zu den Sehenswürdigkeiten. Mit regulären Bussen kann man die meisten Sights nicht erreichen. Aber auch in der unmittelbaren Umgebung von Alice Springs gibt es einige Sehenswürdigkeiten und Naturattraktionen, die einen Tagesausflug lohnen. Direkt außerhalb der Stadt liegt die uralte MacDonell Range mit zahlreichen Naturhighlights. Es lohnt sich sowohl ein Tagesausflug als auch mehrtägige Touren in die Gebirgskette.

Besondere Events und Festivals

An einem fehlt es in Alice Springs auf jeden Fall nicht: Ausgefallene Veranstaltungen. Für ihre Größe bietet die Stadt unheimlich viele Events und Festivals, die mitunter vor allem durch ihre Skurrilität auffallen. Bei der Henley-on-Todd-Regatta beispielsweise, liefern sich Einheimische und Besucher mit Booten ein Rennen auf dem ausgetrockneten Flussbett des Todd River. Wie das funktioniert schaust du dir am besten selbst an – jedes Jahr im August wird das skurrile Rennen ausgetragen. Ein weiteres ungewöhnliches Rennen gibt es im Juli: Beim Lasseters Camel Cup liefern sich furchtlose Kamelreiter ein Rennen und werden dabei von rennbegeisterten Kamelfans aus aller Welt angefeuert. Kultureller Höhepunkt in Alice Springs ist allerdings das Alice Desert Festival, wo Locals gemeinsam mit Besuchern die kulturelle Vielfältigkeit des Outbacks zelebrieren. Die zehntägige Veranstaltung wird im September ausgerichtet und stellt das Stadtleben komplett auf den Kopf. Rund 50.000 Besucher reisen dann aus ganz Australien ins rote Zentrum, wodurch sich die Einwohnerzahl der Kleinstadt mehr als verdoppelt. Die talentiertesten Künstler, Musiker und Tänzer aus Central Australia präsentieren ihr Können in zahlreichen Ausstellungen, Performances, Konzerten und Theaterstücken. Besonders attraktiv für Backpacker: Viele Veranstaltungen sind kostenlos!

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