Gefahren beim Reisen und wie du dich schützt
Australien unterscheidet sich in zahlreichen Hinsichten sehr stark von Europa. Deshalb gibt es auch eine ganze Reihe an Dingen, die man beim Reisen in Down Under beachten muss. Wenn du gut informiert bist und dich an gewisse Regeln hältst, kannst du potentielle Gefahren so gering wie möglich halten. In diesem Beitrag erfährst du alles über mögliche Gefahren beim Reisen in Australien und wie du diese effektiv vermeidest.
Ozonbelastung
Wahrscheinlich weißt du bereits, dass die Ozonschicht über Australien extrem dünn ist. Wenn du in Australien ankommst, wirst du schnell feststellen, dass die Sonne dort viel intensiver ist und du kaum ohne Sonnenbrille das Haus verlassen möchtest. Vor allem deine Haut solltest du in Australien extrem gut vor der starken Sonne schützen. Australien hat eine der höchsten Hautkrebsraten der Welt, dieses Thema kann man also gar nicht ernst genug nehmen. Gerade beim Reisen, wo man natürlich viel Zeit draußen und unter anderem auch am Strand verbringt, sollte man sich umfangreich schützen. Selbst an bewölkten Tagen solltest du dich gut eincremen. Ein hoher Lichtschutzfaktor ist dabei selbstverständlich. Sonnencreme mit Lichtschutzfaktor bis zu 100 gibt es in Australien in jedem Supermarkt. Am Strand solltest du dich hauptsächlich im Schatten aufhalten und die Sonnencreme mindestens alle zwei Stunden erneuern. Bei längeren Wanderungen solltest du vorzugsweise langärmelige Shirts und auch lange Hosen tragen, um so viel Haut wie möglich vor der Sonne zu schützen. Entsprechende Kleidung, die trotzdem luftig und auch bei großer Hitze angenehm zu tragen ist, findest du in Outdoor-Läden. Auch den Kopf sollte man immer bedecken, wenn man direkt der Sonne ausgesetzt ist, und außerdem viel trinken, um einem Hitzeschlag vorzubeugen. Die Mittagssonne solltest du komplett vermeiden. Auch im Wasser und vor allem beim Schnorcheln, wo du mitunter viel Zeit an der Wasseroberfläche treibst, trägst du am besten ein T-Shirt.
Naturkatastrophen: Trockenheit, Buschbrände und Zyklone
Einerseits bietet Australien wunderschöne Naturspektakel, andererseits gibt es aber auch diverse Naturkatastrophen. Wenn du einige Regionen zu gewissen Zeiten meidest, kannst du schon mal dem Schlimmsten aus dem Weg gehen. Im späten Frühling sowie im Sommer ist es im Outback extrem trocken und heiß, sodass vielerorts Wassermangel herrscht. Reisen ins Outback solltest du in dieser Zeit am besten unterlassen. Wenn es aber gar nicht anders geht, musst du sehr umsichtig mit deinem Wasserverbrauch sein und diesen ggf. deutlich reduzieren. In manchen Hostels kannst du zu dieser Zeit beispielsweise nur mit Regenwasser kochen. Außerdem musst du dich extrem gut vor der Sonne schützen, viel trinken und die Mittagssonne am besten komplett vermeiden. Auch mit Feuer solltest du extrem vorsichtig sein. Wenn du ein Feuer machen musst, solltest du dieses im Anschluss komplett mit Wasser löschen. Eine große Gefahr während der Trockenzeit stellen auch Zigaretten dar: Diese musst du sehr gut ausdrücken und darauf achten, dass keine Glut oder Zigarettenstummel irgendwo liegen bleiben. Vor allem im Süden und Osten des Landes kommt es leider so gut wie jeden Sommer zu Busch- und Waldbränden, die in Verbindung mit starken Winden sehr große Flächen binnen kurzer Zeit vernichten. Bevor man zu dieser Zeit einen Ausflug oder eine Reise unternimmt, sollte man sich vorher über die aktuelle Buschfeuer-Gefahr in dem entsprechenden Gebiet informieren. Der tropische Norden des Landes hat dagegen im australischen Sommer nicht mit Trockenheit, sondern ganz im Gegenteil mit heftigen Regengüssen, Überschwemmungen und Zyklonen zu kämpfen. Außerdem ist es extrem heiß, weshalb du auch diese Region im Sommer besser vermeidest.
Reisen im Outback
Australiens Hinterland ist eine der einsamsten und am dünnsten besiedelten Gegenden der Welt. Wenn du Reisen dorthin unternimmst, gibt es eine ganze Reihe an Dingen, die du beachten musst. Vor allem, wenn du mit einem Geländewagen die befestigten Straßen verlassen möchtest, solltest du gut ausgerüstet sein. Unbedingt dabei haben solltest du:
- Werkzeug
- Ein Abschleppseil
- Ersatzreifen
- Einen vollen Benzinkanister
- Essensreserven
- Sehr viel Wasser
- Detailliertes Kartenmaterial
- Wenn möglich ein Satellitentelefon
Außerdem solltest du jemanden über dein Vorhaben informieren und dieser Person deine genaue Route und die geplante Dauer mitteilen. Du kannst dich und deine Route auch bei örtlichen Behörden, beispielsweise bei der Polizei, registrieren. In einem Notfall kann dir dann viel schneller geholfen werden. Wenn du keinen Geländewagen besitzt, kannst du die befestigten Straßen im Outback auch nicht verlassen und musst demzufolge nicht ganz so gut ausgestattet sein. Trotzdem solltest du zumindest immer ausreichend Wasser dabei haben, da es auch auf den Hauptverkehrsstraßen passieren kann, dass du bei einer Autopanne stundenlang auf Hilfe warten musst. Besonders vorsichtig solltest du bei Wanderungen im Outback sein. Einerseits musst du dich extrem gut vor der Hitze und einer drohenden Dehydration schützen. Andererseits brauchst du wirklich gutes, detailliertes sowie aktuelles Kartenmaterial und im besten Fall auch ein Satellitentelefon, das du unter Umständen vom Tour-Veranstalter ausleihen kannst. Es gibt mehrere Fälle von Touristen, die sich bei Wanderungen im Outback verirrt und nicht mehr oder erst nach sehr langer Zeit zurückgefunden haben.
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Gefährliche Tiere
Eine auch nicht gerade unbeträchtliche Gefahr geht in Australien von den zahlreichen giftigen und anderen gefährlichen Tieren aus. Diese Gefahr kann man deutlich minimieren, indem man Warnschilder strikt befolgt und Tiere nicht unnötig bedrängt. Auch vermeintlich harmlose Tiere können unter Umständen gefährlich werden. Koalas besitzen beispielsweise scharfe Krallen und auch die bis zu zwei Meter großen Kängurus können aggressiv reagieren, wenn sie sich bedroht fühlen. Besonders vorsichtig musst du im Wasser sein. Vor der Nord- und Ostküste Australiens hält sich beispielsweise vor allem in den Monaten von Oktober bis Mai das giftigste Tier der Welt auf. Die Seewespe oder „box jelly fish“, wie sie in Australien genannt wird, ist eine extrem giftige Würfelquallen-Art. Ihr Gift kann zu Atemlähmung und Herzstillstand führen. Während der „stinger season“ solltest du deshalb nur an den mit Netzen geschützten Stränden baden oder einen Schutzanzug (stinger suit) tragen. Weitere Gefahren im Wasser sind Krokodile, Haie und verschiedenen giftige Fische. Warnschilder solltest du in jedem Fall beachten und dich außerdem immer bei Einheimischen über die Gegebenheiten informieren. An Land gibt es unter anderem giftige Spinnen, Schlangen und Skorpione. Als Vorsichtsmaßnahme solltest du immer vorher in deine Schuhe gucken, bevor du sie anziehst, und auf Outdoor-Toiletten unter die Klobrille schauen. Schlangen sind glücklicherweise ziemlich menschenscheu. Wenn du trotzdem einer begegnest, solltest du dich ruhig verhalten und keine schnellen Bewegungen machen.
Starke Strömungen im Meer
Beim Baden musst du unbedingt auf die teilweise sehr starken Strömungen im Meer achten. Jedes Jahr ertrinken mehrere Menschen an australischen Stränden, weil sie die starken Strömungen unterschätzen und ihre eigenen Schwimmfähigkeiten überschätzen. Unter den Opfern waren in den vergangenen Jahren besonders viele Ausländer, da sie nicht wie die Einheimischen von dieser Gefahr wissen. Als generelle Vorsichtsmaßnahmen sollte man beispielsweise ausschließlich an überwachten Strandabschnitten baden, nicht so weit rausschwimmen und niemals allein ins Wasser gehen. In einer brenzligen Situation muss man unbedingt Ruhe bewahren und nicht panisch werden. Man sollte umgehend versuchen, die Rettungsschwimmer auf einen aufmerksam zu machen.
Gefahren durch Menschen
Auch wenn man den unglaublich freundlichen und hilfsbereiten Aussies erstmal nichts Böses zutraut, sollte man natürlich auch in Down Under den gesunden Menschenverstand nicht ausschalten und in bestimmten Situationen vorsichtig sein. Die Kriminalitätsrate in Australien ist mit der in Deutschland vergleichbar. Australien gilt in dieser Hinsicht als sicheres Reiseland, allerdings gibt es in Down Under besonders viele Autodiebstähle und Autoeinbrüche. Backpacker-Autos sind dabei leider ein beliebtes Ziel, da die Täter auf hochwertige Kameras, Laptops und Bargeld spekulieren. Wertsachen sollte man also niemals im Auto zurücklassen und auch keine anderen Dinge sichtbar liegen lassen, um Einbrüche nicht zu provozieren. Das Auto solltest du wenn möglich an öffentlichen Plätzen und in belebten Gegenden abstellen. In den vergangenen Jahren gab es außerdem nächtliche Überfälle auf schlafenden Backpacker in ihren Autos, wobei Wertsachen entwendet und Mädchen vergewaltigt wurden. Deshalb solltest du immer genau überlegen, ob es sich wirklich lohnt, die paar Dollar für das Hostel oder den Campingplatz zu sparen. In Städten und auch in kleinen Orten im Outback, solltest du auf jeden Fall darauf verzichten, im Auto zu übernachten. Auch das Trampen ist in Australien nicht zu empfehlen, da man hier sehr weite Distanzen zurücklegt und teilweise durch sehr einsame Gebiete fährt.
Krankheiten
Die Gesundheitsversorgung ist in Australien generell sehr gut. Allerdings kann es in einem riesigen Land wie Australien mitunter eine Weile dauern, bis man den nächsten Arzt oder ein Krankenhaus erreicht. Obwohl der nördliche Teil des Landes in den Tropen liegt, gibt es in Australien kaum lebensbedrohlichen Tropenkrankheiten. Allein das Dengue-Fieber tritt gelegentlich im Norden Queenslands sowie den Inseln in der Torresstraße auf. Die Übertragung der Viruserkrankung erfolgt durch die tagaktive Aedes-Mücke. Die im Volksmund auch als „Knochenbrecher-Fieber“ bekannte Erkrankung nimmt oft einen schweren Verlauf und endet in einigen Fällen tödlich. Eine Impfung gibt es bisher leider nicht. Man sollte deshalb in den betroffenen Gebieten besonders tagsüber mit entsprechender Kleidung und Insektenschutzmittel Mückenstiche vermeiden. Ein erhöhtes Übertragungsrisiko besteht in den Monaten Dezember bis Juni. Auf den Inseln in der Torresstraße im Norden des Landes sind außerdem Infektionen mit Japanischer Enzephalitis möglich. In diesem Fall gibt es aber eine wirksame Impfung, die du dir vorab geben lassen solltest, wenn du dorthin reist.
Straßenverkehr
Auf den Linksverkehr in Down Under musst du nicht nur als Autofahrer achten, sondern auch als Fußgänger. Gerade in der Anfangszeit solltest du dich konzentrieren und nicht vollkommen geistesabwesend durch die Straßen schlendern. Wenn du nämlich beim Überqueren einer Straße zuerst in die gewohnte Richtung guckst und dann schon mal losläufst, kannst du unangenehm überrascht werden. Wenn du mit dem Auto in Großstädten unterwegs bist, musst du sehr konzentriert fahren. Am besten legst du dir einen Wagen mit Automatikschaltung zu, damit du nicht auch noch mit links schalten musst. Auf den verkehrsarmen, einspurigen Überlandstraßen ist das Fahren etwas einfacher und entspannter. Dafür musst du hier auf Wildtiere achten, die evtl. vors Auto laufen. Gerade im Outback springt öfter mal ein Känguru vor die Motorhaube. Besonders groß ist die Gefahr in der Nacht sowie in den Morgen- und Abendstunden. Fahrten in der Nacht und während der Dämmerung solltest du deshalb komplett vermeiden.
Fazit
Trotz der schwindelerregenden Anzahl an giftigen und gefährlichen Tieren, der extremen Temperaturen und dünnen Ozonschicht ist Australien ein vergleichsweise sicheres Reiseland. Wenn du dich vorab gut informierst, bestimmte Vorsichtsmaßnahmen triffst und dich an gewisse Regeln hältst, bist du als Work & Traveller in Australien sicher unterwegs.