Was du beim Reisen mit dem eigenen Auto beachten musst

Jeep auf Strasse

Australien liegt am anderen Ende der Welt, da ist natürlich auch beim Autofahren einiges anders. Das Straßennetz unterscheidet sich deutlich von dem, was wir in Deutschland gewöhnt sind. Grundsätzlich ist Autofahren in Down Under aber einfacher und entspannter, da viel weniger Autos in einem Land unterwegs sind, das mehr als zwanzig Mal so groß ist wie Deutschland. Autobahnen gibt es so gut wie gar nicht, dafür endlos lange, schnurgerade Überlandstraßen und ein Geschwindigkeitslimit von 110 km/h. Worauf du beim Reisen mit dem Auto in Down Under achten musst, erfährst du in diesem Artikel.

Linksverkehr

Wahrscheinlich hast du schon davon gehört: Wie auch in England sind die Autos in Australien auf der verkehrten Seite unterwegs, zumindest von unserem Standpunkt aus betrachtet. Daran solltest du dich nicht nur als Autofahrer, sondern auch als Fußgänger schnell gewöhnen. Beim Überqueren einer Straße kommen die Autos aus einer unerwarteten Richtung, weshalb du gerade in der Anfangszeit in Down Under besonders achtsam durchs Leben gehen solltest. Beim Autofahren solltest du möglichst geistesgegenwärtig sein und automatisiertes Handeln vermeiden. Die größte Herausforderung ist das Fahren in größeren Städten. Bei geschäftigem Verkehr und vielen Fahrspuren kann man sehr leicht durcheinander kommen. Anders ist es auf den Überlandfahrten, da es in der Regel nicht viel Verkehr gibt und fast alle Straßen einspurig sind. Zum Glück ist auch der Fahrersitz auf der anderen Seite, sodass du dir als Faustregel merken kannst: Wenn du als Fahrer neben dem Seitenstreifen und nicht neben dem Mittelstreifen bist, solltest du schnell die Seite wechseln. Natürlich noch vorher gucken, ob gerade jemand von hinten kommt 😉 Die meisten Autofahrer gewöhnen sich aber schneller als gedacht an den Linksverkehr. Wenn man sich beim Fahren konzentriert, hat man keine Probleme. Allerdings kann es gerade zu Beginn nervig und anstrengend sein, mit links zu schalten. Wenn du das vermeiden möchtest, solltest du dir ein Auto mit Automatikschaltung holen. Diese sind in Australien ohnehin sehr verbreitet. Ein Problem gibt es aber trotzdem: Beim Abbiegen den Blinker und nicht den Scheibenwischer einzuschalten. Das bleibt meistens bis zum Schluss, ist aber glücklicherweise nicht so verhängnisvoll – und bleibt auch wieder zurück in Deutschland für eine Weile.

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Gefahren durch die Tierwelt

Die meisten Unfälle in Down Under werden von Kängurus verursacht, die die Fahrbahn kreuzen. Gerade wenn du im Outback unterwegs bist, wirst du zum Teil sehr viele tote Kängurus am Straßenrand liegen sehen. Du solltest diese Gefahr also nicht unterschätzen. Die Beuteltiere sind vor allem nachts, aber auch in der Morgen- und Abenddämmerung aktiv. Zu diesen Zeiten besteht ein sehr hohes Risiko, dass dir eines der süßen Beutelsäuger vors Auto hüpft. Nachtfahrten und das Fahren in der Dämmerung solltest du deshalb lieber ganz vermeiden, zumal die Straßen auch schlecht beleuchtet sind. In den Morgen- und Abendstunden solltest du mit gedrosselter Geschwindigkeit fahren und die Fahrbahn sowie Fahrbahnränder genau beobachten. Nicht nur, dass man lieber keines der flauschigen Geschöpfe auf dem Gewissen haben möchte, sie können auch immense Schäden am Fahrzeug anrichten und eine Gefahr für die Fahrzeuginsassen darstellen. Gerade im Outback sind die roten Riesenkängurus verbreitet, die bis zu 1,80 Meter groß und bis zu 70 Kilogramm schwer werden. Neben den Kängurus gibt es natürlich noch viele andere Wildtiere, die dir vor allem nachts vors Auto laufen können.

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Besonderheiten der australischen Straßenverhältnisse

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Die australischen Überlandstraßen, die die Orte miteinander verbinden, sind in der Regel beinahe schnurgerade und einspurig. Das vereinfacht das Fahren einerseits enorm, da man eigentlich die ganze Zeit nur geradeaus fährt. Aufgrund der geringen Verkehrsdichte muss man auch nicht allzu oft überholen. Falls doch, gibt es alle paar Kilometer eine Ausbuchtung, die du wunderbar für entspanntes Überholen nutzen kannst. Wenn du nicht selbst überholst, solltest du dort immer links fahren, um andere Fahrzeuge vorbei zu lassen. Zusätzlich gilt in Australien auf Überlandstraßen ein Geschwindigkeitslimit von maximal 110 km/h, teilweise auch 100 km/h. Diese Art des Autofahrens kann mitunter sehr ermüdend und langweilig sein. Du machst stundenlang nichts anderes, als auf das Gas zu treten und geradeaus zu schauen. Auch die Landschaft verändert sich auf manchen Strecken über Stunden fast gar nicht. Aufgrund dieser Eintönigkeit ist die Gefahr groß, am Steuer kurz wegzunicken. Um dem entgegenzuwirken, solltest du regelmäßige Pausen einlegen und dich beim Fahren mit deinen Mitfahrern abwechseln. Vor allem im Outback sind viele Straßen nicht mit einem „normalen“ Fahrzeug befahrbar, du benötigst dort einen Wagen mit Allradantrieb. Dich mit einem anderen Wagen auf die Schotterpisten zu begeben, würde nicht nur dein Fahrzeug gefährden, sondern auch dich selbst und deine Mitfahrer. Wenn ihr in einsamen Gebieten im Outback steckenbleibt, wird es ziemlich schwer, euch dort zu finden und Handyempfang gibt es natürlich auch nicht. Auch auf Fraser Island an der Ostküste, wo der Strand der Highway ist, brauchst du einen Wagen mit Vierradantrieb.

Roadtrains

Eine weitere Besonderheit in Down Under sind die Roadtrains, die Straßenzüge. Sie ersetzen praktisch die Güterzüge, da das Bahnnetz in Down Under nicht besonders gut ausgebaut ist. Die bis zu 50 Meter langen Lastwagen mit mehreren Anhängern, sind in großer Zahl auf australischen Straßen unterwegs. Hier ist besondere Vorsicht geboten, denn aufgrund ihrer Übergröße können sie anderen nur schwer ausweichen und haben einen sehr langen Bremsweg. Vor allem im Outback wirbeln sie teilwiese extrem viel Staub auf, was einem fast die komplette Sicht nehmen kann. In einem solchen Fall sollte man bei einer günstigen Gelegenheit am Rand halten und abwarten, bis die Sicht wieder frei ist. Besonders nervig ist, dass Roadtrains meist eher langsam unterwegs sind, es aber aufgrund der enormen Länge sehr schwer ist, sie zu überholen. Hier musst du Geduld bewahren und abwarten, bis du eine sehr gute Sicht hast. Dann kannst du ruhig und zügig überholen.

Was du bei einer Tour ins Outback beachten musst

Wenn es in Australiens sagenumwobenes Hinterland geht, gibt es sehr viel mehr zu beachten als bei anderen Touren. Auf jeden Fall dabei haben solltest du:

  • Ein Abschleppseil
  • Detailliertes, aktuelles Kartenmaterial
  • Eine GPS App auf dem Handy
  • Ein Ersatzrad und Werkzeug
  • Einen vollen Benzinkanister
  • Ausreichend Wasser und Verpflegung für Notfälle

Im Outback bist du teilweise in sehr einsamen Gegenden unterwegs und hast größtenteils keinen Telefonempfang. Selbst auf den Hauptverkehrsstraßen im Outback ist es mitunter sehr einsam. Verhungern wirst du allerdings nicht, zumindest alle paar Stunden kommt hier ein weiteres Fahrzeug vorbei. Trotzdem solltest du auf jeden Fall genügend Wasser dabei haben, dann im Outback kannst du sehr starker Hitze ausgesetzt sein, während du wartest. Wenn du keinen Wagen mit Vierradantrieb hast, solltest du die betonierten Straßen nicht verlassen. Wenn du dich mit einem Offroad-Fahrzeug in entlegenere Gebiete begibst, solltest du hochwertiges, aktuelles Kartenmaterial oder eine GPS App (auch wenn diese evtl. nicht in allen Teilen funktioniert) dabei haben und andere Menschen unbedingt vorab über dein Vorhaben informieren. Im Outback solltest du außerdem mit dem Tanken nie warten, bis der Tank fast leer ist. Manchmal ist die nächste Tankstelle sehr viel weiter entfernt, als man glaubt.

Teure Strafen

Last but not least: Halte dich an die Verkehrsregeln! Australien ist ein teures Pflaster und auch die Strafen für Verkehrsverstöße sind sehr hoch. Dazu zählen Geschwindigkeitsüberschreitungen, unerlaubtes Überholen, Falschparken oder auch Übernachten an verbotenen Plätzen. Wenn du erwischt wirst, hast du schnell ein paar hundert Dollar weniger in deiner Reisekasse. Also gewöhne dir auch beim Autofahren lieber die gelassene No worries-Mentalität der Aussies an. Ohne Hektik kannst du dich ganz entspannt an Geschwindigkeitsbegrenzungen halten, musst nicht drängeln und niemanden unnötig überholen.

Fazit

Autofahren in Australien ist zwar anders, aber nicht unbedingt komplizierter. Nach einer Eingewöhnungsphase wirst du die wichtigsten Dinge schnell verinnerlichen. Trotzdem solltest du gut über die Verkehrsregeln und Gegebenheiten in Down Under informiert sein, um hohe Strafen und Unfälle zu vermeiden. Besonders intensiv vorbereiten solltest du einen Outback-Trip, da es sonst schlichtweg gefährlich werden kann. Wenn du dich gut informierst, vorbereitest und immer möglichst konzentriert fährst, wirst du beim Reisen mit dem Auto in Australien keinerlei Probleme haben.

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Kommentare (1)

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  1. Ich möchte bald meinen Führerschein nachholen, um in Australien Autofahren zu können. Hilfreich war der Hinweis, dass die größte Herausforderung der Linksverkehr sein kann. Vielleicht finde ich einen Fahrlehrer, der mich dahingehend trainieren kann.

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