Diese Versicherungen brauchst du wirklich in Australien

Zugegeben: Versicherungen sind nicht gerade der interessanteste Stoff, mit dem du dich während deiner Work and Travel-Planung auseinandersetzt. Leider ist es aber absolut notwendig. Schließlich wirst du bis zu einem Jahr unterwegs sein, sodass du dir ein paar mehr Gedanken zu den Versicherungen machen solltest als bei einer durchschnittlichen Urlaubsreise.

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Die wichtigste Versicherung für dich ist auf jeden Fall eine geeignete Krankenversicherung für Langzeitreisen. Was du dabei beachten musst, haben wir in dem Beitrag Alles zum Thema Work and Travel-Krankenversicherung erklärt. Neben der Krankenversicherung gibt es aber noch eine Reihe weiterer Versicherungen für Langzeitreisen. Welche davon empfehlenswert sind und welche du dir ruhigen Gewissens sparen kannst, erfährst du in diesem Beitrag.

Haftpflichtversicherung

Haftpflichtversicherungen schützen dich vor Forderungen Dritter, die durch deine Schuld einen Schaden erlitten haben. Ein Moment der Unachtsamkeit kann ausreichen, um beispielsweise unabsichtlich einen Unfall zu verursachen. Eine Haftpflichtversicherung kommt in solchen Fällen für Personen-, Sach- oder Vermögensschäden anderer Personen auf.

Eine solche Versicherung ist in Australien genauso sinnvoll wie in Deutschland und in jedem anderen Land. Wenn du also noch keine hast, ist der Abschluss einer solchen Versicherung unbedingt empfehlenswert. Besonders praktisch ist, dass die meisten Haftpflichtversicherungen weltweit gelten. Wenn du schon haftpflichtversichert bist, ist die Wahrscheinlichkeit hoch, dass diese Versicherung auch in Australien gültig ist. Das gilt auch, wenn du über deine Eltern mitversichert bist. Du solltest dich trotzdem noch mal genau erkundigen und dir den Versicherungsschutz im Ausland bestätigen lassen. Außerdem solltest du deutlich machen, was genau du vorhast. Manche Versicherungen gelten nämlich nicht für Langzeitaufenthalte oder das Arbeiten im Ausland.

Solltest du noch keine Versicherung haben, kannst du entweder eine Haftpflichtversicherung in Deutschland abschließen, die auch Langzeitaufenthalte und das Jobben im Ausland abdeckt, oder eine spezielle Haftpflichtversicherung für das Ausland wählen.

>> mehr zum Thema Haftpflichtversicherung

Unfallversicherung

Wie die Haftpflichtversicherungen sind auch die meisten Unfallversicherungen weltweit gültig. Wenn du schon eine hast, erkundige dich also auch hier wieder, ob diese auch für Langzeitaufenthalte in Australien gilt. Eine Unfallversicherung schützt dich gegen die unmittelbaren und längerfristigen Folgen eines Unfalls.

Mögliche Leistungen einer Unfallversicherung sind:

  • Kapitalabfindung im Falle von Arbeitsunfähigkeit
  • Unfallrente im Falle von Arbeitsunfähigkeit
  • Im Todesfall eine Hinterbliebenenrente für Angehörige
  • Krankentagegeld zum Ausgleich von Einkommenseinbußen
  • Kosmetische Operationen
  • Bergungskosten

Welche Leistungen genau eingeschlossen sind, hängt aber von der jeweiligen Versicherung ab. Je höher die Beitragszahlungen sind, desto umfangreicher ist in der Regel auch der Versicherungsschutz.

Im Gegensatz zur Kranken- und Haftpflichtversicherung ist die Unfallversicherung kein absolutes Muss. Jedoch lohnt es sich definitiv, über diese Versicherung nachzudenken. Ohne eine solche Versicherung bist du bei unfallbedingter Berufsunfähigkeit auf die gesetzliche Grundsicherung angewiesen. Zwar bist du während der Arbeitszeit auch in Australien meist über den Arbeitgeber unfallversichert, wenn dir aber außerhalb der Arbeitszeit etwas zustößt, greift diese Versicherung nicht.

Außerdem solltest du bedenken, dass du in Australien evtl. etwas gefährdeter bist als zu Hause. Zum Beispiel herrscht dort Linksverkehr, was dich gerade in der Anfangszeit im Straßenverkehr gefährdeter macht. Vielleicht überlegst du auch, in Down Under neue Sportarten wie Surfen, Klettern oder Paragliding auszuprobieren. Auch dadurch kann sich das Risiko erhöhen. Allerdings sind sogenannte „Extremsportarten“ manchmal vom Versicherungsschutz ausgeschlossen. Du solltest dich daher also ganz genau über den Umfang der Leistungen informieren und dann abwägen, ob es sich für dich lohnt.

Reiserücktritts- und Reiseabbruchsversicherung

Eine Reiserücktrittsversicherung schützt dich vor dem Fall, dass du die Reise aus unvorhergesehenen, versicherten Gründen nicht antreten kannst. Eine Reiseabbruchsversicherung greift, wenn du die Reise frühzeitig abbrechen musst. Viele Versicherer bieten eine Kombination aus beiden Versicherungen an.

Zu den versicherten Gründen zählen in der Regel:

  • Unerwartete, gravierende Erkrankungen
  • Schwere Unfälle
  • Tod
  • Schwangerschaft
  • Schwerer Schaden am Eigentum
  • Arbeitsplatzverlust
  • Erkrankungen, Tod oder Pflegefälle von nahen Angehörigen
  • Unerwartete gerichtliche Ladung
  • Organ- oder Gewebespende
  • Wiederholungstermin einer wichtigen Prüfung
  • Nichtzulassung zu einer Prüfung
  • Nichtversetzung
  • Oft auch Naturkatastrophen im Reiseland

Ausgeschlossen sind hingegen meist folgenden Gründe:

  • Vorher bekannte Erkrankungen
  • Vorsätzlich oder grob fahrlässig herbeigeführte Umstände
  • Liebeskummer
  • Krieg und dessen Folgen im Zielland
  • Keine Zeit, Lust oder Geld mehr für die Reise
  • Psychische Reaktionen auf Verkehrsunfälle, Terroranschläge, Kriegsereignisse oder ähnliches
  • Versicherungsfälle, die vor dem Abschluss der Versicherung vorhersehbar waren

Über die genauen Regelungen musst du dich aber immer bei der jeweiligen Versicherung informieren.

Wenn du also aus einem versicherten Grund die Reise nicht antreten kannst, zahlt die Reiserücktrittsversicherung die Stornokosten oder übernimmt die Mehrkosten für einen späteren Reiseantritt bzw. Umbuchungsgebühren. Musst du die Reise frühzeitig abbrechen kommt eine Reiseabbruchversicherung für nicht in Anspruch genommene Leistungen auf.

Die Versicherungsprämie hängt vom Reisepreis sowie von der Höhe der Kostenübernahme im Schadensfall ab. Es ist auch möglich, nur einzelne Bausteine der Reise zu versichern, zum Beispiel nur den Flug, bestimmte Touren etc. Bei manche Versicherungen gibt es auch einen Selbstbehalt. Das bedeutet, dass du im Versicherungsfall einen Teil der Kosten selbst tragen musst. Meist sind das 20 Prozent und mindestens 25 Euro. Dafür sind die Betragsprämien dieser Versicherungen etwas günstiger als bei Versicherungen ohne Selbstbehalt.

Eine Reiserücktrittsversicherung lohnt sich bei einem Work and Travel-Aufenthalt eigentlich nur, wenn du bereits vorher wirklich teure Touren buchst. Da du das aber alles relativ einfach vor Ort machen kannst, ist das eigentlich nicht sinnvoll. In der Regel bucht man auch vor Ort Touren und Unterkünfte sehr kurzfristig, sodass auch eine Reiseabbruchversicherung relativ wenig Sinn macht.

Wenn du deinen Work and Travel-Aufenthalt selbst planst ist die teuerste Komponente der Flug und diesen kannst du im Notfall eigentlich immer stornieren oder umbuchen. Die Storno- bzw. Umbuchungsgebühr liegt in der Regel zwischen 50 und 100 Euro. Das ist ungefähr der Betrag, den du auch für eine Reiserücktrittsversicherung zahlen würdest. Wenn du allerdings über eine Organisation buchst, würdest du auch die Gebühren für den Veranstalter erstattet bekommen.

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Reisegepäckversicherung

Mit einer Reisegepäckversicherung schützt du dein Gepäck gegen Verlust, Beschädigung, Einbruchdiebstahl, Raub und auch Zerstörung wie beispielsweise durch Feuer oder Wasserschäden. Auch bei verspäteter Zustellung deines Reisegepäcks wirst du ggf. für notwendige Ersatzkäufe entschädigt. Ausgeschlossen sind meistens unsachgemäßer Umgang mit dem Gepäck, Kriegsereignisse und Eingriffe durch die Polizei oder andere offizielle Stellen.

Eine Reisgepäckversicherung kann zwischen sechs und 150 Euro im Monat kosten. Die Summe hängt ab vom Wert des Gepäcks, das du versichern möchtest, der Höhe des Selbstbehalts und der maximalen Versicherungssumme, die du im Schadensfall ersetzt bekommst. Die im Voraus vereinbarte Versicherungssumme beträgt normalerweise zwischen 2.000 und maximal 6.000 Euro.

Der Haken bei diesen Versicherungen ist, dass du dein Gepäck wirklich extrem „bewachen“ musst, um im Schadensfall etwas erstattet zu bekommen. Zum Teil sind die Anforderungen an den Versicherten einfach unrealistisch hoch. So musst du zum Beispiel deine Handtasche jederzeit aktiv festhalten und du darfst Gepäckstücke nicht einfach neben dir abstellen, sondern musst sie zwischen den Beinen mit Schenkeldruck sichern.

Hinzu kommt, dass typische Reise-Wertgegenstände wie Fotoapparate, Laptops oder Handys oft vom Versicherungsschutz ausgeschlossen sind. Bargeld, Kreditkarten und Wertpapiere sind grundsätzlich nicht versichert.

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Fazit

Ein absolutes Muss für den Work and Travel-Aufenthalt ist eigentlich nur die Krankenversicherung. Aber auch eine Haftpflichtversicherung und eine Unfallversicherung für das Ausland sind empfehlenswert. Eine Reiserücktrittsversicherung lohnt sich vor allem, wenn du mit einer Organisation reist und schon vorher teure Touren in Australien buchst. Wenig sinnvoll ist eine Gepäckversicherung, da die Anforderungen an den Versicherten zu hoch und viele wichtige Reisegegenstände vom Versicherungsschutz ausgeschlossen sind. Viele Anbieter bieten Kombinationen der verschiedenen Versicherungen an, sodass du das für dich beste Paket zusammenstellen kannst.

Weitere Themen:

>> Was passiert mit der Krankenversicherung in Deutschland?

Kommentare (1)

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  1. Danke für diese Tipps, welche Versicherungen ich wirklich für meinen Trip nach Down Under brauche. Eine passende Krankenversicherung habe ich bereits und meine Haftpflichtversicherung gilt auch in Australien. Ein Freund meinte gestern zu mir, ich solle auch unbedingt eine Versicherung bei Berufsunfähigkeit abschließen, aber das hat Zeit bis nach meinem Work and Travel. Wichtiger ist, dass ich mich noch um eine Unfall- und eine Reiserücktrittsversicherung kümmere.

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