Leben in Australien Alles was du wissen musst
Während deines Work and Travel-Aufenthalts wirst du nicht ständig unterwegs sein, sondern auch mal länger an einem Ort verweilen, dort leben und arbeiten. Auch das ist unheimlich spannend, denn du erhältst Einblicke, die gewöhnlichen Touristen verwehrt bleiben. In diesem Beitrag erfährst du interessante Facts rund um das Thema Leben in Down Under.
Die ersten Tage Down Under
Die Fragen, die dir vor dem Aufbruch nach Australien vermutlich am meisten im Kopf umhergehen, sind die nach den ersten Tagen am anderen Ende der Welt. Was erwartet dich dort? Wie wirst du die ersten Tage verbringen? Wie schnell knüpft man Kontakte? Wie schnell gewöhnt man sich an den Aussie Slang und alles andere, das anfangs so fremd und überwältigend wirkt? In diesem Artikel geben wir ein paar Antworten auf häufig gestellte Fragen rund um die ersten Tage in Down Under. Natürlich reagiert jeder ganz anders auf eine solche Situation. Unsere Antworten spiegeln vor allem allgemeine Erfahrungswerte ehemaliger Work & Traveller wider. Ausschlaggebend ist vor allem, ob es das erste Mal ist, dass du dich in einer völlig neuen Umgebung zurecht finden musst oder ob du bereits Erfahrung damit hast.
>> Die ersten Tage in Australien
Zeitverschiebung
In Australien gibt es drei unterschiedliche Zeitzonen. Am weitesten von der deutschen Zeit entfernt bist du im Osten des Landes, also in den Bundesstaten New South Wales, Queensland, Victoria, Australian Capital Territory und Tasmanien. Im deutschen Sommer musst du die Uhren hier acht Stunden und im deutschen Winter sogar zehn Stunden vorstellen. In South Australia und dem Northern Territory ist es immer ein halbe Stunde früher als an der Ostküste. Das bedeutet, die Uhren sind der deutschen Sommerzeit 7,5 Stunden und der deutschen Winterzeit 9,5 Stunden voraus. In Western Australia beträgt der Zeitunterschied im deutschen Sommer nur noch sechs Stunden und im deutschen Winter acht Stunden. Da die Umstellung der Uhren auf Sommer- bzw. Winterzeit in Australien und Deutschland nicht immer zeitgleich erfolgt, kann es in dieser kurzen Zwischenperiode zu abweichenden Zeitverschiebungen kommen.
Klima
Durch die immense Ausdehnung des Landes liegt Australien nicht nur in unterschiedlichen Zeitzonen, sondern auch in verschiedenen Klimazonen. Im Norden des Landes herrscht ein tropisches Klima, es folgt ein subtropisches Klima weiter südlich und ganz im Süden gibt es ein gemäßigtes Klima. Deshalb sind nur im Süden des Landes die Jahreszeiten richtig ausgeprägt. Wie so vieles in Down Under stehen auch sie von unserer Perspektive aus gesehen quasi auf dem Kopf. Sie sind unseren Jahreszeiten genau entgegengesetzt und verteilen sich in etwa so:
- Frühling: September bis November
- Sommer: Dezember bis Februar
- Herbst: März bis Mai
- Winter: Juni bis August
Im Norden gibt es dagegen nur geringe Temperaturschwankungen. Dafür gibt es deutliche Unterschiede zwischen der Regenzeit und der Trockenzeit, also der wet season und der dry season. Während der wet season im australischen Sommer ist es im Norden besonders heiß, die Temperaturen klettern teilweise auf bis zu 50 Grad. Zusätzlich regnet es so stark, dass manche Straßen nicht mehr passierbar und bestimmte Gebiete nicht erreichbar sind. Auch Wirbelstürme treten während dieser Zeit häufig auf. Im australischen Sommer solltest du den Norden also am besten meiden. Hier verbringst du besser den Winter, wenn angenehme Temperaturen zwischen 20 und 30 Grad herrschen und es kaum regnet. Im Süden kann es dagegen im Winter richtig kalt werden. Es wird zwar nicht ganz so kalt wie bei uns, aber da viele Wohnhäuser keine besonders guten Heizungen besitzen, kann es ziemlich ungemütlich werden. In den Snowy Moutains fällt sogar ordentlich Schnee, sodass du hier Ski fahren und snowboarden kannst. Auch in Tasmanien schneit es regelmäßig. In anderen Gebieten in Südaustralien wirst du aber kaum Schnee sehen, da die Temperaturen auch im Winter in der Regel zwischen 5 und 10 Grad liegen. Im Outback tickt das Klima noch mal ganz anders. Wie du dir sicherlich vorstellen kannst, bleibt es in Australiens roter Wüste das ganze Jahr über weitgehend trocken. Im Sommer ist es auch hier extrem heiß. Die Temperaturen klettern regelmäßig über 40 Grad. Im Winter dagegen herrschen angenehme Temperaturen um die 20 Grad. Allerdings kann es dann in der Nacht empfindlich kalt werden, die Temperaturen fallen dann oft unter den Gefrierpunkt.
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Wasserknappheit und Naturkatastrophen
Australien ist das Land der Extreme in vielen Hinsichten. Leider kommt es aufgrund der teilweise extremen Temperaturen auch regelmäßig zu Naturkatastrophen. Vor allem im Landesinneren herrscht während der Sommermonate extreme Wasserknappheit. In vielen Teilen gibt es deshalb strikte Auflagen, wie viel Wasser jeder Haushalt verwenden darf. In manchen Hostels beispielsweise darfst du in dieser Zeit nur mit Regenwasser kochen. Wenn du dich im Sommer in betroffenen Gebieten aufhältst, solltest du also besonders verantwortungsvoll mit Wasser umgehen. Aufgrund der extremen Hitze und Wasserknappheit gibt es im Landesinneren im Sommer außerdem häufig Buschbrände. Der Norden hat dagegen in dieser Zeit mit Überschwemmungen und Wirbelstürmen zu kämpfen.
Lebenshaltungskosten
Grundsätzlich sind die Lebenshaltungskosten in Down Under höher als in Deutschland. Allerdings gibt es Unterschiede bei den verschiedenen Gütern. Alkohol und Tabak sind zum Beispiel erheblich teurer als bei uns und können ein richtiges Loch in den Backpacker-Geldbeutel reißen. Auch die meisten Lebensmittel sind deutlich teurer als in Deutschland. Freuen können sich dagegen die Autofahrer: Benzin ist vor allem in dichtbesiedelten Gebieten viel günstiger als in Deutschland. In abgeschiedenen Gebieten im Outback kann sich der Preis etwas erhöhen, liegt aber trotzdem deutlich unter dem deutschen Literpreis. Auch die Unterhaltung eines Fahrzeugs ist auf dem roten Kontinent weniger kostenintensiv. Nicht nur das Benzin, sondern auch Versicherungen, Fahrzeugsteuer und TÜV liegen deutlich unter den Preisen in Deutschland. Die Mietpreise sind etwas höher als in Deutschland. In Australien wird die Miete in der Regel wöchentlich bezahlt. Dafür erhältst du aber auch deinen Lohn wöchentlich. Große Unterschiede gibt es natürlich wie überall zwischen Städten und ländlichen Gebieten. Eine Wohnung in einem kleinen Ort im Outback kostet nur einen Bruchteil von dem, was du in Sydney oder Melbourne bezahlst. Lass dich aber von den hohen Lebenshaltungskosten nicht abschrecken. Die australischen Preise stehen in einem angemessenen Verhältnis zum Lohn, der in der Regel höher ist als in Deutschland. Gerade bei Jobs für die du keine oder nur wenige Qualifikationen brauchst, ist die Bezahlung meist sehr viel besser als in Deutschland.
>> Infos zu Lebenshaltungskosten in Australien
Wohnen in Down Under
Wenn du in Australien für längere Zeit an einem Ort leben und arbeiten möchtest, musst du dich nach einer geeigneten Unterkunft umschauen. Was du für Möglichkeiten hast, wie viel sie in etwa kosten und wie du sie am schnellsten findest, liest du in diesem Beitrag. Zu Unterkünften auf der Reise gibt es hier mehr.
Geld sparen in Australien
Auch wenn es eine der Grundideen von Work & Travel ist, sich die Reise zumindest teilweise mit Gelegenheitsjobs im Gastland zu finanzieren, möchte niemand ganz ohne Geld ans andere Ende der Welt reisen. Außerdem benötigst du Geld für die Flüge, die Auslandskrankenversicherung, das Working-Holiday-Visum und andere organisatorische Sachen. Auch in Australien willst du dich vielleicht nicht direkt in die Jobsuche stürzen, sondern dich erstmal eingewöhnen, dein neues Leben organisieren und mit der Sprache zurechtkommen. Wer sich schon vor dem Work & Travel-Aufenthalt ein entsprechendes finanzielles Polster anspart, fliegt auf jeden Fall entspannter nach Australien. Auch bei der Jobsuche ist man viel gelassener und muss nicht das erstbeste Angebot annehmen. Aber wie viel sollte man sparen und wie stellt man es am besten an? In diesem Beitrag geben wir dir ein paar Tipps zum Sparen für eine Langzeitreise.
>> Tipps zum Thema Geld sparen in Australien
Währung und Zahlungsmittel
Die offizielle Währung Australiens ist der australische Dollar. Der weist zwar keine großen Schwankungen auf, ändert sich aber trotzdem ständig. Den aktuellen Kurs kannst du hier nachschauen. Dein ec-Karte wird in Australien entweder nicht oder nur gegen eine ziemlich hohe Gebühr funktionieren. Eine Kreditkarte, mit der du auch in Australien auf dein deutsches Konto zugreifen kannst, solltest du also auf jeden Fall mitnehmen. Vor Ort kannst du auch problemlos ein eigenes Konto eröffnen, um den Zahlungsverkehr in Down Under so problemlos wie möglich zu gestalten. Ein australisches Konto brauchst du natürlich auch, sobald du einen Job annimmst, um dein Gehalt zu bekommen.
Gesundheit und Gefahren
In Australien gibt es einige gesundheitliche Risiken, auf die du besonders achten solltest.
Ozonschicht
Sicher hast du schon davon gehört, dass die Ozonschicht über Australien besonders dünn ist. Fakt ist leider, dass Australien die höchste Hautkrebsrate der Welt hat. Deshalb solltest du dich in Down Under besonders gut vor der starken Sonne schützen. Sonnencreme mit einem hohen Lichtschutzfaktor solltest du täglich verwenden, selbst wenn es bewölkt ist. Deine Haut solltest du prinzipiell so wenig wie möglich der Sonne aussetzen. Zugegeben, in einem Land, das einige der schönsten Strände der Welt zu bieten hat, ist das nicht immer einfach. Trotzdem solltest du die Sache wirklich ernstnehmen. Auch am Strand solltest du möglichst den Schatten aufsuchen, dich nie länger als nötig der direkten Sonne aussetzen und die Creme mindestens alle zwei Stunden neu auftragen. Sonnencreme kaufst du am besten vor Ort. Lichtschutzfaktor 50 bis 100 ist in Australien gang und gäbe und in jedem Supermarkt erhältlich.
Gefährliche Tiere in Australien
Auch das wird dir nicht neu sein: In Australien gibt es jede Menge Tiere, die für den Menschen ziemlich gefährlich sein können. Im Wasser lauern besonders viele Gefahren. Im tropischen Norden gibt es in vielen Gewässern Krokodile, sowohl in Flüssen, Seen als auch im Meer. Man unterscheidet zwischen Freshies (Frischwasserkrokodile) und Salties (Salzwasserkrokodile). Letztere sind größer als Freshies und leider auch deutlich aggressiver. Sobald du in ihr Revier kommst, werden sie dieses mit allen Mitteln verteidigen. Im Wasser hast du leider so gut wie keine Chance gegen die riesigen Tiere. Warnschilder solltest du deshalb immer ernstnehmen und keine unnötigen Risiken eingehen. An vielen Stränden rund um Cairns und Darwin beispielsweise ist das Schwimmen aufgrund der Krokodile verboten. Auch Haie sind keine Seltenheit an australischen Stränden. Selbst am berühmten Bondi Beach in Sydney gibt es ab und zu Haialarm. An großen, vielgenutzten Stränden halten aber auch Rettungsschwimmer nach Haien Ausschau und lassen bei Gefahr das Wasser räumen. Ein weiteres gefürchtetes Tier in australischen Gewässern sind Quallen (jelly box fish). Manche sind gerade mal 1 cm groß und können trotzdem lebensbedrohlich sein. Wenn man mit Quallen in Berührung kommt, sollte man deshalb umgehend einen Arzt aufsuchen. An Land gibt es die giftigsten Schlangen der Welt und auch gefährliche Spinnen wie die Red Back Spider oder die Trichterspinne. Ein Angriff durch eine Schlange oder Spinne ist aber relativ unwahrscheinlich, da diese erst angreifen, wenn sie sich wirklich bedroht fühlen. Wenn du also darauf achtest, dass du nicht auf solche trittst oder ihnen sonst irgendwie zu nahekommst, solltest du keine Probleme haben.
Dengue-Fieber
Im Norden des Landes tritt teilweise die Viruserkrankung Dengue-Fieber auf. Der Virus wird von der tagaktiven Aedes-Mücke übertragen. Leider gibt es gegen der Erkrankung, die in Einzelfällen tödlich endet, keinen Impfschutz. Im Norden Australiens musst du dich deshalb vor allem tagsüber besonders gut gegen Mücken schützen.
Impfschutz
Vor deiner Reise solltest du alle Standardimpfungen auffrischen lassen. Dazu zählen alle Impfungen, die auch in Deutschland empfohlen sind, wie zum Beispiel Tetanus, Diphterie, Polio, Influenza sowie Hepatitis A und B. Lass dich dazu am besten von deinem Hausarzt oder einem Reisemediziner beraten. Das solltest du nicht bis zum letzten Moment aufschieben, das sich der ganze Prozess des Impfens über einen längeren Zeitraum hinziehen kann, vor allem, wenn du relativ viele Impfungen auffrischen lassen musst.