Das Outback Australiens – Tipps für Backpacker Infos zu Australiens faszinierendem Hinterland

Mit einem Ford Falcon durch das Outback der Flinders Range
Outback in South Australia

Kaum jemand lässt es sich während eines Work & Travel-Aufenthalts entgehen: Australiens sagenumwobenes Outback. Hier warten leuchtend-rote Landschaften, bizarre Felsformationen, Rinderfarmen so groß wie ein deutsches Bundesland, einsame Straßen, spektakuläre Schluchten und schwindelerregende Klippen. Kaum etwas ist charakteristischer für Australien als das faszinierende Hinterland, das dem Roten Kontinent seinen Namen gibt. Das Outback zu bereisen bedeutet, einen tiefen Blick in die Seele Australiens zu werfen.

Australiens Outback: Merkmale und Besonderheiten

Das rote Zentrum Australiens erstreckt sich fast über den gesamten Kontinent. Es bedeckt in etwa drei Viertel des riesigen Landes. Fast jeder australische Bundesstaat besitzt ein Stück des Outbacks. Die größten Teile liegen in den Bundesstaaten Northern Territory und Western Australia. Für die Aussies ist eigentlich alles Outback, was nicht direkt an der Küste liegt. Deshalb kommt so ziemlich jeder Work & Traveller während des Australienaufenthalts irgendwann durchs Outback. Aufgrund der enormen Ausdehnung gibt es im Outback verschiedene Klimazonen und ganz unterschiedliche Landschaften. Während weite Gebiete des westaustralischen Outbacks extrem heiß und trocken sind, gedeiht im nordöstlichen Hinterland üppiger, größtenteils unberührter Regenwald. Viele Teile des Outbacks sind aufgrund der enormen Hitze oder des dichten Regenwalds völlig unzugänglich, andere Gegenden sind dagegen touristisch sehr gut erschlossen. Besonders charakteristisch für das australische Outback ist die Abgeschiedenheit, die Einsamkeit und die unwahrscheinlichen Weiten. Das riesige Gebiet ist extrem dünn besiedelt, weniger als zehn Prozent der gerade einmal 23 Millionen Australier leben im Outback.

Flora und Fauna in Australiens Outback

Riesenkänguru im Outback der Flinders Range
Riesenkänguru im Outback der Flinders Range

Auf deiner Work & Travel-Tour wirst du schnell feststellen: Australien ist der Kontinent der Extreme. Nirgends wird das deutlicher als im Outback. Hier herrschen mitunter extreme Klimabedingungen. In manchen Teilen regnet es Jahre lang überhaupt nicht. Trotzdem gibt es Tiere und Pflanzen, die sich an diese Extrembedingungen optimal angepasst haben. Auch wenn man es nicht auf den ersten Blick erkennt: In Australiens Outback wimmelt es vor Leben. Kängurus kommen zwar in allen Teilen Australiens vor, im Outback begegnet man ihnen aber besonders zahlreich in freier Natur. Vor allem das rote Riesenkänguru lebt in den Wüsten- und Graslandschaften des Outbacks. Neben den kuscheligen Beuteltieren bevölkern auch Dingos (wilde Hunde), Schlangen, Krokodile und viele verschiedene Echsenarten das australische Outback. Etwas überraschend ist für viele, dass es im Outback auch die größte Population an Wildkamelen weltweit gibt. Kamele sind keine einheimischen Tiere, sondern wurden im 19. Jahrhundert für Outback-Expeditionen zahlreich ins Land gebracht. Da das trockene und heiße Outback den Wüstentieren ideale Lebensbedingungen bietet, haben sie sich seitdem zahlreich vermehrt. Neben den Kamelen brachten die Europäer noch zahlreiche weitere Tiere nach Australien. Deshalb leben heute auch wilde Pferde, Schweine, Füchse, Katzen und Hasen in Australiens Outback. Die Fauna Australiens und des Outbacks zeichnet sich durch einen sehr hohen Anteil endemischer Pflanzen aus. Du wirst hier also sehr viele Pflanzen entdecken, die es nur in Australien gibt. Das Outback ist vor allem von Grasländern und Akazien geprägt. Manche Teile sind auch von dichtem Regenwald bedeckt.

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Sehenswürdigkeiten in Australiens Outback

Die berühmteste Sehenswürdigkeit im Outback ist ganz klar der Uluru, der auch oft Ayers Rock genannt wird. Neben dem faszinierenden Felsen gibt es aber noch zahlreiche weitere Sehenswürdigkeiten im Outback, die man sich während eines Work & Travel-Aufenthalts nicht entgehen lassen sollte.

Uluru (Ayers Rock)

Der Inselberg "Uluru" im australischen Outback
Besondere Farbenspiele des Ulurus kannst du bei Sonnenuntergang beobachten.

Australiens Wahrzeichen liegt mitten im australischen Outback und ist das Herzstück des Uluru-Kata-Tjuta-Nationalparks, der zum UNESCO-Weltkulturerbe zählt. Der berühmte Felsen erhebt sich knapp 350 Meter in der flachen Wüstenlandschaft. Besonders beeindruckend sind die Farbspiele des aus Akrose-Sandstein bestehenden Felsen. Da der Sandstein das Sonnenlicht unterschiedlich reflektiert, leuchtet der Ayers Rock je nach Sonnenstand in unterschiedlichen Farbtönen. Wirklich atemberaubend ist das Farbspektakel während des Sonnenuntergangs. Allein dafür lohnt sich die weite Reise ins Zentrum Australiens! Der Uluru ist schätzungsweise 550 Millionen Jahren alt und für die Aborigines ein heiliger Ort. Aus Respekt für die Ureinwohner sollte man den Felsen deshalb auch nicht besteigen. Man kann ihn aber auf einem etwa zehn Kilometer langen Wanderweg umrunden, wobei man zahlreiche Höhlen und Felsmalereien passiert.

Die Olgas (Kata Tjuta)

Die Olgas ( Kata Tjuta) vom Lookout
Die Olgas – Kata Tjuta

Viele meinen, der Uluru befände sich mitten im Nirgendwo und drum herum gäbe es über tausende Kilometer nichts zu sehen. Auch wenn diese Vermutung nicht komplett abwegig ist, gibt es noch weitere Sehenswürdigkeiten im Herzen Australiens, die sich nicht zu verstecken brauchen. Nur 36 Kilometer vom Uluru bzw. Ayers Rock entfernt liegen zum Beispiel die Olgas. Die Olgas sind eine Ansammlung von 36 kuppelförmigen Bergen, die sich markant von der flachen Wüstenlandschaft abheben. In der Sprache der Aborigines heißt die Felsformation Kata Tjuta, was „viele Köpfe“ bedeutet und den Anblick treffend beschreibt. Zwischen den recht dicht beieinander liegenden Felsen, finden sich beeindruckende Schluchten und Täler, die man zu Fuß erkunden kann. Auch hier sollte man sich das prächtige Farbespiel zum Sonnenuntergang nicht entgehen lassen.

Kings Canyon: Australiens tiefste Schlucht

Wanderung im Kings Canyon
Wanderung im Kings Canyon

Die tiefste Schlucht Australiens liegt etwa 330 Kilometer südwestlich von Alice Springs, der größten Stadt im Outback. Die „Königschlucht“ bietet aufgrund permanenter Wasserlöcher und der daraus resultierenden hohen Luftfeuchtigkeit eine bemerkenswerte Flora und Fauna. Mehr als 700 verschiedenen Pflanzenarten trotzen dem trockenen Wüstenklima, sodass Palmfarne, Feigenbäume und blühenden Büsche den Kings Canyon schmücken. Die Schlucht bietet außerdem den Lebensraum für über 80 Vogelarten, Rock-Wallabies (eine besonders niedliche Känguruart) sowie verschiedene Reptilien und Dingos. Der Kings Canyon ist eine kleine, fast unwirklich scheinende Oase im kargen und trockenen Outback.

Coober Pedy: Unterirdische Wüstenstadt

Die unterirdische Wüstenstadt Coober Pedy ist eine außergewöhnliche Sehenswürdigkeit in Australiens Outback. Wer auf der Strecke Adelaide – Alice Springs unterwegs ist, sollte der Wüstensiedlung unbedingt einen Besuch abstatten. Sie ist ein beeindruckendes Beispiel für den Erfindungsreichtum der Einwohner, die unter extremen, fast lebensfeindlichen Bedingungen im Outback leben. Ungefähr die Hälfte der Bewohner lebt in unterirdischen Wohnhöhlen, in denen die Temperaturen nie über 24 Grad steigen, während sie draußen regelmäßig die 50-Grad-Marke sprengen. In Coober Pedy kannst du unterirdische Kirchen, Kunstgalerien und sogar Golfplätze besichtigen. Außerdem ist die Stadt für ihr ungewöhnlich hohes Opalvorkommen bekannt, weshalb sie auch als „Opalhauptstadt der Welt“ bezeichnet. Hier kannst du Opalminen besichtigen oder selbst nach dem edlen Mineral suchen.

Reisen in Australiens Outback

146,6 Kilometer nur geradeaus - Australiens längste Strecke ohne eine Kurve
146,6 Kilometer nur geradeaus – Australiens längste Strecke ohne eine Kurve

Wer allein mit dem eigenen Fahrzeug im Outback unterwegs ist, sollte sich unbedingt vorher bei Einheimischen über das Reisen im Outback informieren. Kaum ein Australier reist beispielsweise ohne einen üppigen Wasservorrat und haltbare Essensvorräte ins Outback. Du solltest das also auch nicht tun. Einige Teile des Outbacks sind so abgelegen, dass es mehrere Tage dauern kann bis man wieder einem Menschen begegnet. Wenn du immer auf der Hauptstraße bleibst, solltest du aber keine Probleme haben. Auch hier gibt es nicht gerade viel Verkehr, aber es kommen regelmäßig Fahrzeuge vorbei, die zum Beispiel im Falle einer Panne helfen können. Wenn du keinen Wagen mit Allradantrieb hast, solltest du die befestigten Straßen nicht verlassen. Hier ist außerdem die Gefahr sehr groß, sich zu verfahren und die Orientierung zu verlieren. Lass vor der Outback-Tour auf jeden Fall noch mal deinen Wagen durchchecken und erledige anstehende Reparaturen vorher. Beim Fahren musst du vor allem auf die Kängurus achten, die manchmal vollkommen überraschend aus einem Busch auf die Straße springen. Fahren beim Sonnenaufgang und Sonnenuntergang sowie im Dunkeln solltest du ganz vermeiden. Dann ist nämlich die Gefahr am größten, dass dir die Beuteltiere, die gerade im Outback verdammt groß und schwer sein können, vors Auto hopsen. Eine weitere Herausforderung sind Road Trains. Das sind Lkws, die bis zu 50 Meter lang sein können. Sie ersetzen in Australien quasi die Güterzüge, da es in dem Land kein gut ausgebautes Streckennetz für Züge gibt. Road Trains brauchen unwahrscheinlich lange, um zum Stillstand zu kommen. Du solltest nur bei klarer Sicht und ausreichend Platz überholen. Auch keine schlechte Alternative ist, das Outback mit dem legendären „The Ghan“ Zug zu durchqueren. Der fährt auf der Strecke zwischen Darwin im Norden und Adelaide im Süden und somit einmal mitten durchs Outback. Unterwegs kann man die Reise unterbrechen und zum Beispiel einen Zwischenstopp in Alice Springs einlegen, um den Uluru und andere Sehenswürdigkeiten zu besuchen.

Fazit

Eine Reise ins Outback sollte man sich auf einem Work & Travel-Trip auf keinen Fall entgehen lassen. Ein Roadtrip durch die unendlichen Weiten des Hinterlandes mit dem eigenen Fahrzeug ist zweifellos die Australienerfahrung schlechthin. Der fünfte Kontinent wird so stark vom Outback geprägt, dass man das Land erst begreift, wenn man die unendlichen Weiten des Hinterlandes erlebt hat. Neben dem berühmten Uluru sollte man auch noch andere Sehenswürdigkeiten besuchen, um die Vielfalt des Outbacks kennenzulernen.

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