Unterkunft in Australien Schlafmöglichkeiten für Work & Traveller in Australien
Nicht erst seitdem es das Working-Holiday-Visum gibt strömen jedes Jahr zehntausende Rucksackreisende auf den roten Kontinent. Deshalb bietet Down Under eine ausgezeichnete Infrastruktur für Individualreisende. Einen Haken gibt es allerdings: Australien ist nicht gerade günstig. Die Lebenshaltungskosten sind vergleichsweise hoch und liegen in vielen Bereichen über dem westeuropäischen Durchschnitt. Das kannst du aber auch als Herausforderung sehen. Du musst kreativer werden und nach alternativen Lösungen suchen. In diesem Beitrag erfährst du, welche Backpacker-Unterkünfte es gibt, was sie ungefähr kosten und wie du Geld sparen kannst.
Hostels
Das Hostel ist die klassische und typischste Backpacker-Unterkunft. Hostels vermieten in der Regel Betten in einem Mehrbettzimmer (engl.: dormitorios oder kurz dorms). Der Preis beinhaltet meist auch die Nutzung eines Gemeinschaftszimmers (common area) und einer Küche. Die common area ist häufig mit Fernseher, Sofas und Gesellschaftsspielen ausgestattet. Viele Hostels haben außerdem auch Einzel- und Doppelzimmer, die zu einem etwas höheren Preis gemietet werden können. Hostels bieten Backpackern zahlreiche Vorteile. An erster Stelle steht natürlich der Preis, der aufgrund der geteilten Zimmer erheblich niedriger ist als beispielsweise in Hotels oder Pensionen. Oft sind die günstigen Dorms die einzig erschwingliche Option für Rucksackreisende in Australien. Neben dem Preis haben die Hostels aber noch zahlreiche weitere Vorteile. Zum Beispiel lernst du hier am einfachsten und schnellsten andere Backpacker kennen. Du erhältst die besten Tipps rund um Jobsuche und das Reisen in Down Under. Außerdem findest du leicht Reisepartner oder andere Jobsuchende, mit denen du dich zusammentun kannst. Wenn du allein reist ist es der beste Ort, um dies schnell zu ändern. Gerade in den Mehrbettzimmern wirst du nicht lange allein bleiben, aber auch die Gemeinschaftsräume oder die Küche bieten viel Raum, um ungezwungen neue Leute kennenzulernen.
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Außerdem gibt es in Hostels oft einen Job Desk mit Stellenausschreibungen für Backpacker und ein Schwarzes Brett, wo du unter anderem Mitfahrgelegenheiten findest oder beispielsweise ein Auto verkaufen oder eines finden kannst. In der Gemeinschaftsküche kannst du dein eigenes Essen zubereiten. Dann musst du nicht auswärts essen und sparst so viel Geld. Auch Waschmaschinen und Trockner gehören zur Grundausstattung fast aller Hostels in Australien. Ein Bett in einem Dorm kostet in Down Under etwa zwischen 20 und 30 Euro. Natürlich gibt es Unterschiede zwischen großen Städten und kleineren Orten. Auch in der Haupt- und Nebensaison können die Preise sehr unterschiedlich sein. Hauptreisezeiten, wie zum Beispiel den Dezember und dann speziell die Weihnachts- und Silvesterzeit, solltest du besser meiden. Während dieser Zeit ist es viel sinnvoller zu arbeiten, zumal es dann gerade in der Tourismusbranche viele Jobs gibt. In der Nebensaison kannst du dagegen die Preise verhandeln, gerade wenn es in dem Ort sehr viele Unterkunftsmöglichkeiten für dich gibt. Oft bekommst du auch Rabatte, wenn du versprichst, mehrere Nächte in dem Hostel zu bleiben. Ab drei Nächte kannst du Vergünstigungen aushandeln. Auch mit dem internationalen Studentenausweis oder der VIP Backpacker Discount Card bekommst du in vielen Hostels Rabatte. Mit dem internationalen Jugendherbergsausweis erhältst du zehn Prozent Discount in allen YHA-Hostels, die in Australien zahlreich vertreten sind.
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WakeUp! Hostels
Sydney, Bondi Beach oder Byron Bay – Mit dem Schwerpunkt auf soziale Interaktionen werden Backpacker in den Wake Up! Hostels durch Aktivitäten wie kostenloses Yoga, persönliches Training, Wine-Tasting, Wandertouren und vielem mehr dazu ermutigt, miteinander in Kontakt zu treten. Egal, ob du einen Travel-Buddy suchst oder an lustigen Barspielen teilnehmen möchtest – Wake Up! is an experience that gives you the power to connect.
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Campingplätze
Ganz Australien ist mit einem dichten Netz sehr guter Campingplätze überzogen. Die Plätze bieten in der Regel sehr gute Sanitäranlagen, sind sauber und liegen oft an wunderschönen Orten mitten in der Natur. Gerade wenn du mit dem eigenen Auto unterwegs bist und eine Campingausrüstung besitzt, sind Campingplätze die beste Option für dich. Die meisten Plätze sind außerdem mit einer Küche sowie Waschmaschinen und Trockner ausgestattet.
Ein kleiner Nachteil der Campingplätze ist allerdings, dass man hier nicht ganz so leicht auf andere Backpacker trifft wie in den Hostels. Außerdem herrscht oft nach 22 Uhr absolutes Ruhegebot.
Positiv ist aber, dass Campingplätze meist günstiger sind als Hostels. Ein Platz für zwei Personen inklusive Fahrzeug kostet etwa 30 australische Dollar, also ca. 20 Euro. Campinglätze in den Nationalparks sind in der Regel staatlich geführt und daher etwas günstiger, aber auch oft einfacher als die privaten Plätze.
Wenn du ohne Auto unterwegs bist, solltest du aber gut überlegen, ob es sich tatsächlich lohnt Zelt, Schlafsack, Isomatte und evtl. noch weiteres Equipment mit dir rumzuschleppen. Beim Reisen mit dem Rucksack kann das schnell nervig werden. Außerdem sind die Plätze ohne Auto oft schwer zu erreichen.
Manchmal kannst du dein Zelt auch im Garten eines Hostels aufschlagen und zahlst dann etwas weniger als in den Mehrbettzimmern, kannst aber trotzdem alle Vorzüge des Hostels nutzen. Wenn es einen Garten gibt und du ein Zelt besitzt, lohnt es sich, nach dieser Option zu fragen.
Wildcampen
Wenn du ein Auto, Campervan oder auch nur ein Zelt hast, wirst du natürlich versucht sein, ab und zu kostenlose Schlafplätze zu nutzen. Außerdem kann es eine ganz besondere Erfahrung sein, das Zelt mitten in der Natur unter dem Sternenhimmel aufzuschlagen.
Trotzdem musst du aufpassen: Wildcampen oder einfach im Auto auf einem Parkplatz übernachten ist in Australien zumindest offiziell verboten. In abgeschiedenen Orten wird das allerdings kaum kontrolliert. Wenn jedoch Verbotsschilder mit einer eindeutigen „Camping prohibited“ Ansage aufgestellt sind, solltest du es besser nicht drauf ankommen lassen. Hier ist die Wahrscheinlichkeit recht hoch, dass kontrolliert und im Zweifelsfall auch eine Strafe von bis zu 1.000 australische Dollar verhangen wird.
In Naturschutzgebieten und Nationalparks darf, wenn überhaupt, nur in gekennzeichneten Gebieten gecampt werden. Hier wird zum Schutz der Natur besonders stark kontrolliert und es können hohe Strafen verhangen werden.
Wenn du in der Natur campst solltest du Orte immer so verlassen, wie du sie vorgefunden hast. So verhinderst du, dass Kontrollen intensiviert und Strafen erhöht werden. In besonders trockenen Gebieten solltest du auf Lagerfeuer verzichten oder extrem vorsichtig damit umgehen. Buschbrände sind im australischen Sommer in vielen Regionen ein großes Problem.
Kostenlose Übernachtungen im Internet finden
Neben dem Wildcampen gibt es noch andere Wege, kostenlose Schlafplätze in Australien zu finden. Im Internet bieten Einheimische auf Webseiten wie Couchsurfing, BeWelcome oder Hospitality Club kostenlos Unterkünfte an. Hier geht es vor allem um interkulturellen Austausch und das Prinzip Geben und Nehmen. Du solltest dich nicht nur deshalb dort anmelden, um möglichst günstig durch Australien zu reisen, sondern ein echtes Interesse daran haben, Einheimische zu treffen. Außerdem solltest du auch bereit sein, einen Schlafplatz bei dir zuhause für andere Reisende bereitzustellen. Entweder schon vor der Reise oder wenn du wieder zurück bist.
Gastfreundschaftsnetzwerke sind eine einmalige Gelegenheit, um mit Einheimischen in Kontakt zu kommen und während deiner Reise ganz besondere Erlebnisse zu sammeln. Allerdings ist die Suche nach Unterkünften mit relativ viel Aufwand verbunden. Du musst erstmal ein eigenes Profil mit vielen Informationen über dich und Fotos von dir anlegen. Dann musst du potentielle Gastgeber persönlich anschreiben und solltest dir dafür auch entsprechend Zeit nehmen. Schließlich möchtest du, dass dir diese Menschen so viel Vertrauen schenken, um dich in ihren eigenen vier Wänden zu empfangen. Also solltest du dir Zeit nehmen, ihre Profile genau zu lesen und möglichst persönliche Nachrichten zu schicken. Nur so wirst du auch Schlafplätze finden.
Bezahlte Unterkünfte bei Einheimischen
Eine weitere Möglichkeit, um Schlafplätze bei Einheimischen zu finden, sind Webseiten wie AirBnB oder 9Flats. Hier bieten Einheimische Zimmer bei sich zuhause oder manchmal auch ganze Wohnungen zur Kurzzeitmiete an. Du kannst die Inserenten ganz einfach anschreiben und anfragen, ob die Unterkunft für den von dir gewünschten Zeitraum verfügbar ist. In der Regel erhältst du innerhalb weniger Stunden, manchmal auch Tage, eine Antwort.
Im Unterschied zu den kostenlosen Gastfreundschaftsnetzwerken musst du hier etwas bezahlen. Dafür musst du dir nicht so viel Mühe bei den Anfragen geben und kannst auch sehr kurzfristig einen Schlafplatz finden. Gerade bei Privat- oder Doppelzimmern findest du hier oft günstigere Angebote als in den Hostels oder Hotels. Auch wenn du dich mit mehreren Personen zusammentust und beispielsweise eine komplette Wohnung mietest, kann das oft recht günstig sein. Darüber hinaus hast du die Möglichkeit zu sehen, wie die Einheimischen leben.
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Für die Unterkunft arbeiten
Wenn du länger irgendwo bleiben möchtest, kannst du auch für deine Unterkunft arbeiten. In vielen Hostels gibt es die Möglichkeit, gegen ein paar Stunden Arbeit pro Tag kostenlos zu übernachten. Meist handelt es sich um Putzjobs, aber auch Frühstücksservice, Rezeption oder Fahrer beim Shuttle-Service. Wenn es dir an einem Ort oder in einem Hostel besonders gut gefällt, lohnt es sich, nach dieser Option zu fragen. Die Konditionen sollten allerdings vorab gut geklärt sein. Für ein Bett im Dorm solltest du nicht mehr als zwei Stunden pro Tag arbeiten. Ist die Arbeitszeit länger, solltest du zumindest ein Einzelzimmer oder auch Verpflegung bekommen.
Eine andere Möglichkeit, um gegen freie Kost und Logis ein bisschen zu arbeiten und das ländliche Australien kennenzulernen, ist das WWOOF-Programm (World-Wide Oportunities on Organic Farms). Die Organisation vermittelt freiwillige Helfer an Bauernhöfe, landwirtschaftliche Betriebe oder auch Gemüsegärten. Anders als der Name vermuten lässt, muss es allerdings nicht zwingend ein ökologischer Betrieb oder Biobauernhof sein.
Auf der Farm packst du etwa vier bis sechs Stunden pro Tag mit an und erhältst im Gegenzug freie Unterkunft und Verpflegung. Um die Adressen der etwa 2000 teilnehmenden Farmen in Australien zu bekommen, musst du Mitglied werden und eine Gebühr von ca. 50 Euro zahlen.
Fazit
In Australien gibt es zahlreiche Unterkunftsmöglichkeiten, auch für den kleinen Geldbeutel. Ein Hotelzimmer wirst du dir in den seltensten Fällen leisten können, dafür wirst du die Geselligkeit in den Hostels schätzen lernen. Dank des Internets gibt es heutzutage auch viele Möglichkeiten bei Einheimischen zu übernachten und so auch während des Reisens tief in die australische Kultur einzutauchen. Besonders günstig übernachtest du, wenn du mit dem eigenen Auto unterwegs bist.